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Mecklenburg-Vorpommern

Schafhalter wollen nicht noch mehr Wölfe

Dass ein weiteres Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt wurde, hat den Landesschaf- und Ziegenzuchtverband nicht überrascht. Eine Stellungnahme zu der Pressemeldung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg Vorpommern vom 14. November 2019.
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Schon über 1.000 Wölfe in Deutschland – es reicht!

Leider sei in naher Zukunft mit einer weiteren Steigerung zu rechnen, wenn nicht endlich einschränkende Maßnahmen ergriffen würden. Große Sorgen macht den Schaf- und Ziegenhaltern die hohe Zahl der gestiegenen Rissvorfälle, die sich gegenüber 2016 mehr als verdoppelt habe.

Man könne den Satz nicht mehr hören, die Schafhalter sollten ihre Tiere besser schützen, so der Vorsitzende des Verbandes, Jürgen Lückhoff. „Es ist leicht, Rechnungen zu Lasten Dritter zu machen. Wir informieren unsere Mitglieder regelmäßig über die Notwendigkeit, ausreichende Schutzmaßnahmen zu treffen. Noch im November findet z. B. eine Veranstaltung mit Firmenvertretern zur Verbesserung von Zaunbaumöglichkeiten statt. Seit 2013 sind dafür bereits öffentliche Mittel in Höhe von ca. 500.000 Euro genutzt worden, die zahlenreichen privaten Maßnahmen gar nicht gerechnet“, so der Vorsitzende. Allerdings sei es bei der Unterschiedlichkeit der örtlichen Voraussetzungen in den Betrieben gar nicht möglich, überall die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.

Lückhoff: „Wir werden keine hundertprozentige Sicherheit bekommen und können nicht jede Streuobstwiese zu einem Hochsicherheitstrakt aufrüsten.“ Wenig hilfreich sei es dabei, dass die Landesregierung immer noch nicht den Fördersatz für Präventionsmaßnahmen auf 100 Prozent erhöht habe. Dadurch werden weitere Investitionen in die Sicherheit zurückgehalten, denn die Schafhalter könnten die oft hohen Ausgaben nicht einfach so nebenbei mal leisten. Leider gebe es allerdings immer noch einige Tierhalter, die keine Schutzmaßnahmen ergreifen und damit dem Wolf die Übergriffe erleichtern.

Der Verband sieht hier auch den Bund gefordert. Im Bundesnaturschutzgesetz, das zurzeit im Bundestag beraten wird, müsse eine 1:1 Umsetzung der FFH-Richtlinie erfolgen, wie sie in anderen EU-Staaten längst erfolgt ist. Diese würde eine begrenzte, selektive und kontrollierte Entnahme ermöglichen.

Außerdem müsse die Bundesregierung endlich ihre Koalitionsvereinbarung umsetzen, in der es heißt: „Wir werden die EU-Kommission auffordern, den Schutzstatus des Wolfs abhängig von seinem Erhaltungszustand zu überprüfen, um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können. Unabhängig davon wird der Bund mit den Ländern einen geeigneten Kriterien- und Maßnahmenkatalog zur Entnahme von Wölfen entwickeln.“

 

 

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