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Baden-Württemberg

Verleihung des Kulturlandschaftspreises 2019

„Unsere Kulturlandschaften gehen den Menschen in Baden-Württemberg ans Herz. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Bürger, die sich um die Erhaltung unserer Kulturlandschaften kümmern, geehrt und gewürdigt werden“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am 9. Oktober in Rottenburg (Landkreis Tübingen) anlässlich der Verleihung des Kulturlandschaftspreises 2019.

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Baden-Württembergs Kulturlandschaften stiften nicht nur bei vielen Menschen ein Heimatgefühl. Sie leisten seit jeher auch einen bedeutenden Beitrag zur Biodiversität, die neuerdings immer stärker in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerät. „Streuobstwiesen, Wacholderheiden, Steillagen, Moore und Wälder sind wichtige Rückzugsgebiete für viele seltene Tiere und Pflanzen. Viele dieser Kulturlandschaften sind heute bedroht. Sie sind ein Schatz, den wir unbedingt erhalten müssen“, forderte der Minister.

Landwirte, Winzer und Obstbauern können die Kulturlandschaften nur erhalten, wenn ihre Betriebe finanziell auf gesunden Beinen stehen. „Das ist heute aber oftmals leider nicht der Fall. Die Globalisierung der Agrarmärkte führt dazu, dass sie in ein echtes Dilemma geraten: Einerseits sollen sie umweltschonend produzieren und helfen, die artenreichen Kulturlandschaften zu erhalten. Andererseits sollen sie auf internationalen Märkten ihre Wettbewerbsfähigkeit behaupten. Das ist ein ernstes Problem“, betonte Minister Hauk.

Das Land Baden-Württemberg tue sehr viel, um die artenreichen Kulturlandschaften zu erhalten. „Mindestens ebenso wichtig ist aber das Engagement der Bürger. Herzlichen Dank an die Preisträger für ihr Engagement zur Erhaltung unserer artenreichen Kulturlandschaften und Kulturdenkmäler. Ein Feldrain hier, eine gepflegte Streuobstwiese dort, das Anlegen von Trockenmauern in Wein-Steillagen, Weideprojekte, die Pflege von Feldkreuzen und Flurdenkmälern – viele kleine Schritte ergeben auch einen langen Weg“, betonte Minister Hauk. Zusammen mit Dr. Harry Streib, stellvertretender Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbands Baden-Württemberg und Josef Kreuzberger, Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes, verlieh Peter Hauk MdL die Preise.

Zu den Hauptreisträgern 2019 zählte unter anderem:

Schäferei Jörg und Betina Schmid, 73277 Owen (Landkreis Esslingen)
Schäfereibetrieb und Landschaftspflege am Trauf der Schwäbischen Alb

1.250 Schafe der Rassen Merino-Landschaf und Schwarzkopf sowie 80 Burenziegen sorgen dafür, dass die 170 ha umfassenden Schafweiden am Trauf der Schwäbischen Alb unterhalb von Burg Teck und Limburg nicht zuwachsen und Lebensraum vieler teils hochgradig gefährdeter Tier- und Pflanzenarten bleiben. In Hüte- und Koppelhaltung bewirtschaften Betina und Jörg Schmid diese nahe vollständig in Schutzgebieten liegenden Schaftriften nach naturschutzfachlichen Kriterien. In winterlichen Landschaftspflegeeinsätzen öffnen sie dazu noch zugewachsene Weideflächen und schaffen ein funktionierendes Triebwegesystem.

‚MeiMecki – der Ziegeninvest auf der Alb‘, Bettina und Achim Schellenbaum 78597 Irndorf (Kreis Tuttlingen)
Landschaftspflegekonzept mit Direktvermarktung der Ziegen und Öffentlichkeitsarbeit

Mit zurzeit 85 Burenziegen beweiden und pflegen Bettina und Achim Schellenbaum ehemals verbuschte Flächen in den Naturschutzgebieten Simonstal und Irndorfer Hardt und fördern so die Erhaltung einer wunderschönen und artenreichen Kulturlandschaft. Das Betriebskonzept ihres Nebenerwerbbetriebes beruht darauf, dass ‚Investoren‘ vor allem die jungen Ziegen bereits im Frühjahr erwerben und im Spätherbst dann in Form von Wurst und Fleisch abholen. Den ganzen Sommer über können sie ‚ihre‘ Ziegen auf der Weide besuchen und sind in die intensive Öffentlichkeitsarbeit von MeiMecki eingebunden.

Weitere Preisträger des Kulturlandschaftspreises 2019 finden Sie in der Original-Pressemitteilung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.

Hintergrund zum Wettbewerb und zu den Preisträgern 2019

Jeder Haupt-Preisträger erhält ein Preisgeld von 1.500 Euro. Die Sonderpreise Kleindenkmal sind mit jeweils 500 Euro dotiert. Insgesamt beträgt die Preissumme 10.500 Euro, die von der Sparkassenstiftung Umweltschutz zur Verfügung gestellt wird.

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