Minister fordert Sachlichkeit beim Thema Wolf
Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern, weist den Vorwurf des Bauernverbandes, das Land habe keinen Plan für das Bestandsmanagment der Wölfe vorgelegt, entschieden zurück.
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„Es ist mir unbegreiflich, wie man die Fortschritte, die wir in den vergangenen Monaten in Berlin, Brüssel aber auch hierzulande, hart erarbeitet haben, so konsequent ignorieren kann“, sagte der Minister am 22. November 2018 im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.
In seiner Rede belegte Backhaus dies mit mehreren Aussagen:
- Das ganze Land – mit Ausnahmen der Inseln Poel und Rügen – sei zum Wolfsgebiet erklärt worden. Somit könnten sich die Tierhalter in diesem Gebiet Zuwendungen für Präventionsmaßnahmen, die über den Grundschutz hinausgehen, fördern lassen.
- Ausgleichszahlungen und Präventionsmaßnahmen könnten ab Mitte 2019 bis zu einer Höhe von 100 Prozent gefördert werden.
- Auf der Umweltministerkonferenz in Bremen habe Mecklenburg-Vorpommern alle übrigen 15 Bundesländer zu der Einsicht bewegen können, dass zum Schutz von Weidetieren eine rechtssichere Grundlage zur Entnahme von problematischen Wölfen erforderlich sei. Hierzu sollen bis spätestens Mai 2019 Ergebnisse vorgelegt werden.
- Erstmals gäbe es im Haushaltsplan einen eigenen Titel für das Wolfsmanagement.
- Es seien zwei Wolfsmanager und drei Nutztierhalter-Berater auf Basis von Werkverträgen eingestellt worden.
- Es sei eine Schadens-Hotline eingerichtet worden, um schnellstmöglich die erforderlichen Maßnahmen zu koordinieren.
- Mit dem 2010 veröffentlichten „Managementplan für den Wolf in Mecklenburg-Vorpommern“ sei eine wesentliche Grundlage für den Umgang mit der Wolf geschaffen worden.
„Konzeptlosigkeit sieht für mich anders aus“, betonte Backhaus in seiner Rede. Äußerungen des Bauernverbandes, es gäbe in Mecklenburg-Vorpommern kein Wolfsmanagement, wirkten vor diesem Hintergrund wie blanker Hohn.
Darüber hinaus lobte Backhaus die intensive Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden und dem Jagdverband bei der Erarbeitung des Managementplans. Die Verbände blieben auch im Rahmen der Überarbeitung wichtige Partner.
Backhaus räumte ein, dass das konfliktfreie Nebeneinander von Mensch und Wolf eine der schwierigsten umweltpolitischen Herausforderungen in Deutschland sei. Gerade deshalb sei ein sachlicher Umgang, der alle Facetten berücksichtigt, essentiell.
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