Unfall durch Schafe auf der Autobahn - Indizien sprechen für einen Wolf
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Vor einer Woche holte sich der Wolf das erste Mal sechs Schafe aus der Herde von Wolfgang Streit, berichtet die "Thüringer Allgemeine". Nach dem Angriff am Montag hat er keine 20 Tiere mehr: Zwei Ziegen wurden gefressen, ein Lamm wurde totgebissen, fünf Tiere starben an den Folgen der Kollision an der Autobahn. Dabei hat Streit zum Schutz seiner Herde getan, was zu tun ist, wovon Rissgutachter Uwe Müller sich am Montag selbst überzeugte. Die Netze hatten die vorgeschriebene Höhe von 90 cm, der Strom floss ausreichend stark. Die Herde von Wolfgang Streit wurde zum zweiten Mal in einer Woche angegriffen. Nach Ansicht von Rissgutachter Uwe Müller weisen die Spuren auf den Wolf hin.
Der Sachschaden an den in den Unfall auf der A4 verwickelten Sattelzügen beträgt 3000 Euro. „Dafür wird der Halter der Tiere haftbar gemacht“, sagt Janet Krebs von der Autobahnpolizeiinspektion.
Hilfe von der Landesregierung, die den Wolf in Thüringen will, hat Schäfer Streit nur begrenzt zu erwarten. Ihm stehen 150 Euro Entschädigung für jedes vom Wolf gerissene Nutztier zu. Wenn aber Nutztiere auf der Flucht vor dem Wolf Unfälle verursachen, sei das Land nicht in der Pflicht, so der Sprecher des Umweltministeriums.
Als Konsequenz hole er seine Schafe und Ziegen jetzt nachts in den Stall, sagt Streit im Bericht der "Thüringer Allgemeinen"-Zeitung.
Eine Frage, die die Versicherung gewiss auch stellen wird, formulierte Silvester Tamas vom Naturschutzbund Nabu so: „Woher weiß man, dass ein Wolf/Wölfe dafür verantwortlich waren, dass die Schafe auf der A 4 standen?“ Dafür sprechen bislang vor allem Indizien. Dass der Angriff auf Streits Herde auf Wölfe zurückgeht, ist noch nicht hundertprozentig sicher, denn das Ergebnis des Gentests steht noch aus.
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