Feuer sollen aufrütteln
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Eines der Mahnfeuer brannte auf dem Betrieb von Familie Lang in Reutlingen, Baden-Württemberg. „Wir wollen die Bevölkerung aufrütteln und sie wach machen, damit sie den Ernst der Lage für die Weidetierhalter erkennen“, erklärte Dorperzüchter Eberhard Lang seine Beweggründe. Sein Betrieb organisierte zusammen mit dem Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg ein Mahnfeuer, zu dem rund 200 Menschen, darunter ca. 40 Schäfer, kamen. Die Aktion stand ganz unter dem Eindruck der jüngsten Wolfsattacke in Bad Wildbad im Nordschwarzwald, etwa 80 km von der Schäferei Lang entfernt. „Was hilft mir bei einem möglichen Wolfsriss ein finanzieller Ausgleich aus dem Wolfsfonds, der aber meinen Zuchterfolg nicht entschädigen kann?“, fragt Lang die Besucher.
Die bundesweiten Mahnfeuer - meist initiiert und organisiert von Mitgliedern des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS) - haben vor allem das Ziel, eine unkontrollierte Ausbreitung der Wölfe anzumahnen und vor den möglichen Folgen zu warnen. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass die immer größer werdende Wolfspopulation für die Schäfer abgesehen von der enormen emotionalen Belastung auch eine wirtschaftliche Belastung darstelle. Oft sei der Herdenschutz entweder gar nicht realisierbar oder zu teuer. Für die Politik sollen die Mahn- und Solidarfeuer ein deutliches Zeichen zum Umdenken sein.
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