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Baden-Württemberg

Umweltministerium bestätigt 32 Schafrisse in Bad Wildbad

In der Nacht vom 29. auf den 30. April 2018 wurden in Bad Wildbad nach bisherigen Erkenntnissen 32 Schafe gerissen. Dies hat das Umweltministerium am 30. April bestätigt. Nach den ersten Untersuchungen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) vor Ort ist dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf verantwortlich. Gewissheit wird aber erst die vom Umweltministerium in Auftrag gegebene genetische Analyse von Proben von den gerissenen Tieren geben.

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Der Staatssekretär im Umweltministerium, Andre Baumann, hat sich vor Ort ein Bild von den Schäden gemacht, die der mutmaßliche Angriff eines Wolfs auf eine Schafherde in der Nähe von Bad Wildbad angerichtet hat (am 29./30.04.). Dabei sind 32 Tiere der Herde gerissen worden, weitere 12 mussten danach wegen ihrer Verletzungen getötet werden oder sind in Panik in der Enz ertrunken.

Baumann sicherte dem Schäfer umgehende Hilfe zu, wenn tatsächlich ein Wolf für die Risse verantwortlich sein sollte. “Nach allem, was wir derzeit wissen, war es ein Wolf“, sagte Baumann. „Allerdings müssen wir die genetische Untersuchung abwarten, um absolute Sicherheit zu haben. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird bis Mitte nächster Woche vorliegen.“ Der Schaden sei immens, sagte Baumann: "Wenn ein Wolf dafür verantwortlich ist, werden wir den Schäfereibetrieb umgehend entschädigen. Ich weiß, dass so ein Angriff die Existenz eines Betriebs gefährden kann. Die Schäferei in Baden-Württemberg steht ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand. Wölfe sind dafür nicht die Ursache, aber sie können das Problem, wie hier zu sehen, verschärfen.“

Baumann betonte, dass der Angriff auch nicht verhindert worden wäre, wenn der Wolf unter dem so genannten Jagdrecht stünde, wie es immer wieder gefordert werde. „Dem Wolf ist es herzlich egal, welches Recht für ihn gilt“, sagte Baumann. „Entscheidend ist, dass wir einen Weg gestalten, der beides zulässt, Wolf und Nutztierhaltung. Wir brauchen in Baden-Württemberg eine zukunftsfähige Schäferei und extensive Weidetierhaltung. Sonst können wir viele tausend Hektar Wacholderheiden und beweidete Kulturlandschaften nicht erhalten. Darum lassen wir die Schäferinnen und Schäfer nicht alleine.“ 

Nach Angaben von Anette Wohlfahrt, Geschäftsführerin des Landesschafzuchtverbandes Baden-Württemberg, gegenüber "Spiegel-online" war die Herde mit über 150 Tieren in einem umzäunten Areal gewesen. Der Vorfall ist für Wohlfarth ein trauriger Beleg für die lange gehegte Vermutung, dass Weidetierhaltung und Wolf nicht flächendeckend in Baden-Württemberg zusammen funktionieren.

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