Wolf oder Weide?
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„Wir haben aber den gesetzlichen Auftrag, die Wölfe zu schützen“, sagte Dr. Walter Joswig vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LFU). Für die Behörden sei diese Aufgabe angesichts der berechtigten Sorgen der Weidetierhalter oftmals ein Spagat. Sicher sei, dass die Kluft zwischen Wolfsbefürwortern und jenen, die die Rückkehr von Isegrim mit großer Sorge beobachten, eher größer statt kleiner werde, betonte Joswig, der im LFU das Referat „Landschaftspflege und Wildtiermanagement“ leitet.
Restrisiko bleibt
Dass es keinen hundertprozentigen Schutz vor dem Wolf gebe, musste auch Dr. Peter Blanché, Vorsitzender der Gesellschaft zum Schutze der Wölfe, einräumen. Er legte in seinem Vortrag die unterschiedlichen Schutzmaßnahmen gegen Wölfe dar. Aber trotz aller Herdenschutzmaßnahmen – Einstallen der Tiere über Nacht, die Mobilstallung auf der Weide, hohe Elektronetze oder Festzäune sowie der Einsatz von Herdenschutzhunden – bleibe immer ein Restrisiko.
Wolf ins Jagdrecht
Die Sicht der Schäfer zeigte unter anderem Joseph Grasegger, Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Schafhalter, auf. Mit der Anwesenheit des Wolfes werde eine Änderung der jetzigen Kulturlandschaft einhergehen, prophezeite er. Es seien eine Verbuschung und Verzäunung der Landschaft zu erwarten. Außerdem befürchtet Grasegger, dass unter dieser zusätzlichen Belastung zahlreiche Schafhalter aufgeben werden.
Der Biologe Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel forderte erneut die Bejagung des Wolfes und verwies auf andere EU-Staaten, wie Schweden, das Baltikum oder Frankreich, wo der Wolf sehr wohl in seinem Bestand reguliert werde. Als Konsequenz forderte Pfannenstiel, dass der Wolf auch in Deutschland ins Jagdrecht aufgenommen und eine Jagdzeit festgesetzt werde.
Den ausführlichen Bericht über das Wolfsysmposium Tagung lesen Sie in der nächsten „Schafzucht“ 6/2018.
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