Umwelt- und Landwirtschaftsministerium streiten über den Wolf
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Flasbarth wirft der politischen Leitung des Landwirtschaftsministeriums fehlende Sachlichkeit in der Debatte um den Wolf, politische Versäumnisse beim Herdenschutz sowie unwahre Behauptungen vor. Entgegen anderslautender Aussagen aus dem Landwirtschaftsministerium hätten sowohl Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks als auch er wiederholt erklärt, dass die Tötung von Wölfen in besonderen Fällen notwendig sein könne, so Flasbarth.
Auf scharfe Kritik stößt bei dem Staatssekretär die Bitte von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt an EU-Umweltkommissar Karmenu Vella, den geltenden strengen Schutzstatus der in Deutschland lebenden Wolfspopulationen zu überprüfen. Flasbarth verweist auf die Zuständigkeit seines Hauses in dieser Frage. Schließlich positioniert sich der Staatssekretär klar gegen die Teilnahme des Agrarressorts an einer Arbeitsgruppensitzung der Umweltministerkonferenz zum Thema „Wolf“, die Ende Oktober mit Beteiligung des Bundeslandwirtschaftsministeriums stattfand.
Für Aeikens steht indes außer Frage, dass sein Haus beim Herdenschutz weiterhin sowohl auf präventiven Schutz als auch auf reaktiven Schutz durch Entnahme setzen werde. Nur so könne eine Akzeptanz des Wolfes insgesamt, vor allem aber bei Weidetierhaltern und Jagdberechtigten geschaffen werden, argumentiert der Staatssekretär. Seiner Einschätzung nach stoßen die präventiven Maßnahmen mittlerweile an ihre Grenzen, weil der Wolf über eine erhebliche Lern- und Anpassungsfähigkeit verfüge. Aeikens verteidigt in seinem Antwortschreiben an Flasbarth die Teilnahme seines Ministeriums an der von der Umweltministerkonferenz initiierten Sitzung. Das Bundeslandwirtschaftsministerium verfolge das Ziel, den Dialog mit den Umweltressorts „unter Berücksichtigung der nachvollziehbaren Argumente der Weidetierhalter und Jagdberechtigten“ zu führen.
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