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Herdenschutz Sachsen

Wolf zum Abschuss freigegeben

Nach den jüngsten Angriffen auf Schafherden in der Oberlausitz hatte der Landkreis Bautzen Druck gemacht. Das Umweltministerium solle den Abschuss für Wölfe erlauben. Nun fiel in Dresden eine Entscheidung.
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Nach Information des Mitteldeutschen Rundfunks Sachsen hat das sächsische Umweltministerium dem Abschuss eines Wolfes aus dem Rosenthaler Rudel zugestimmt. Wie das Ministerium in Dresden mitteilte, wurde für die „Entnahme“ eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Zuvor hatte das Landratsamt Bautzen auf die Erlaubnis gedrängt. „Die Genehmigung gilt nur für mit der Entnahme beauftragte Personen und nur für einen Wolf, der entsprechend geschützte Weidetiere angreift“, heißt in der Mitteilung des Ministeriums. Eine zeitliche Befristung für die gibt es im aktuellen Fall offenbar nicht.

Der Wolf lernt dazu

Am vergangenen Wochenende waren bei Rosenthal 15 Schafe einer von Elektrozaun und Flatterband geschützten Herde getötet worden, berichtet der MDR. 30 weitere Schafe wurden vermisst. Experten hatten festgestellt, dass es sich um eine Wolfsattacke handelte. Der betroffene Schäfer Sven Schlaffke sagte MDR Sachsen, vermutlich sei die Schafherde zunächst aufgescheucht worden und habe dann einen Elektrozaun umgerissen. Die rund 200 Tiere seien schließlich davongerannt und viele von den Wölfen eingeholt worden.
Ein oder mehrere Wölfe haben in den letzten Wochen offenbar gelernt, die empfohlenen und für die Schafhalter zumutbaren Schutzmaßnahmen (Elektrozaun und Flatterband) zu überwinden. Damit liegen die Voraussetzungen zur Entnahme eines Wolfes vor. Um weitere große wirtschaftliche Schäden abzuwenden, ist die Entnahme trotz des grundsätzlich auch weiterhin bestehenden strengen Schutzes der Wölfe gerechtfertigt und geboten, da keine weiteren für die Tierhalter zumutbaren Alternativen zum Schutz der Nutztiere bestehen, so das Umweltministerium Sachsen.

Landratsamt mit Rissgutachtern jetzt auch am Wochenende

Bereits zwei Wochen zuvor hatte ein Wolf in der Nähe von Ralbitz-Rosenthal sieben Schafe gerissen. Der Bautzner Landrat Michael Harig sagte, für ihn könne es nur eine Lösung geben: Eine Abschussgenehmigung für das Wolfsrudel von Rosenthal. Um den Nutztierhaltern zur Seite zu stehen, richtete das Landratsamt in dieser Woche eine Notrufnummer ein, unter der auch an den Wochenenden und Feiertagen Rissgutachter erreichbar sind. Ihre Stellungnahme ist für die Tierhalter wichtig, um eine Entschädigung zu beantragen. Voraussetzung ist, dass der Riss innerhalb von 24 Stunden angezeigt wird.

Die Ausnahmegenehmigung für den Abschuss basiert laut Umweltministerium auf dem „Managementplan für den Wolf in Sachsen“. Darin sind Fallbeispiele zum Wolfsverhalten, deren Ursachen und entsprechender Handlungsbedarf beschrieben. Die Entnahme stehe im Einklang mit der Berner Konvention sowie Europa-, Bundes- und Landesrecht.
 

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