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Herdenschutz

Weidetierhaltung nicht dem Wolf unterordnen

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat die Politik dazu aufgefordert, die heimische Weidetierhaltung „nicht länger einer falschen Romantik und der ungehemmten Verbreitung des Wolfes“ unterzuordnen.
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Es sei nicht damit getan, einzelne Problemwölfe zu entnehmen und Zäune zu ziehen, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Es bedürfe einer Bestandsregulierung und einer Festlegung von Gebieten, die für eine Wiederansiedlung des Wolfes nicht in Frage kämen.

Der Landesverband Thüringer Schafzüchter und der Thüringer Bauernverband (TBV) forderten am 7. September 2017 von der Landespolitik neben einer realistischen Entschädigung auch die konsequente Umsetzung des Wolfsmanagementplans. Dazu gehöre die Freigabe von Wölfen für den Abschuss. Ansonsten werde es Konsequenz der Politik sein, dass vordringlich die Berufsgruppe der Schäfer in den wirtschaftlichen Ruin getrieben werde. Das Landvolk Niedersachsen warf der Politik „Tatenlosigkeit“ vor. Übergriffe durch den Wolf würden verharmlost oder gar verschwiegen, Entschädigungen verspätet oder gar nicht gezahlt. Einige Tierhalter zeigten Wolfsrisse inzwischen gar nicht mehr an, weil sie Anfeindungen befürchteten, berichtete der Landesbauernverband. Die Fronten seien verhärtet und die Situation für die Tierhalter unerträglich. Um auf diese Situation aufmerksam zu machen, wurden in Niedersachsen am 8. September 2017 an mehreren Orten Mahnfeuer entzündet.

Mehr als 3500 Risse

Auch weiter südlich in Deutschland machen die Weidetierhalter auf die Gefahren durch den Wolf aufmerksam. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) wird am Freitag, dem 15. September 2017, gemeinsam mit dem Förderverein der Deutschen Schafhaltung auf dem Hofgut Meerheck in Heimbach-Weis ein Mahnfeuer veranstalten. In einem Hinweis darauf betonte der Verband, der Wolf bereite den Weidetierhaltern Sorgen, weil er sich auch durch Schutzmaßnahmen nicht davon abhalten lasse, Weidetiere zu erlegen und Panik in der Herde zu verursachen.
BWV-Vizepräsident Manfred Zelder erklärte am 4. September 2017 auf dem Landesbauerntag in Koblenz, dass Menschen, die sich für die Ansiedlung des Wolfes einsetzten, keine Tierschützer sein könnten. Wer wisse, welches Leid das Reißen eines Tieres mit sich bringe, müsse die Ansiedlung des Raubtieres ablehnen. Laut einer Umfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ haben Wölfe seit ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2000 hierzulande mehr als 3 500 Nutztiere gerissen. Die größten Verluste habe es in Brandenburg und Sachsen gegeben.

Neue Mitarbeiter im WZI Iden

Unterdessen wurden erneut Sichtungen von Wölfen gemeldet. Das hessische Landwirtschaftsministerium bestätigte laut einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ den Nachweis eines Wolfes im Odenwald. Damit ist die Art nun nach 150 Jahren erstmals wieder in dem südhessischen Mittelgebirge gesichtet worden. In Schleswig-Holstein wurde eine Wolfssichtung in der Gemeinde Norddeich anhand eines Fotos bestätigt. Schließlich gab es personelle Veränderungen im Bereich des staatlichen Wolfsmanagements in Sachsen-Anhalt. Umweltstaatssekretär Klaus Rehda begrüßte am 5. September 2017 fünf neue Mitarbeiter im Wolfskompetenzzentrum in Iden (WZI). Ihre Aufgaben seien unter anderem die fachliche Beratung zum Herdenschutz, die Rissbegutachtung, das Monitoring und die Öffentlichkeitsarbeit.

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