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Herdenschutz kontrovers

Gegenpositionen zur Gemeinsamen Presseerklärung

Die Gegenreaktion auf die Gemeinsame Presserklärung der acht Verbände, vor allem der Naturschutzverbände, aber auch des Verbandes der Berufsschäfer, zum Wolf ließ nicht lange auf sich warten. Unter der Überschrift "Naturschützer opfern Weidetierhaltung für den Wolf" beziehen unter anderem der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Vereinigung der Landesschafzuchtverbände (VDL) vehement Gegenpositionen.
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Hier heißt es: „Die Vorschläge der Umwelt- und Tierschutzverbände sind für den Schutz der Weidetiere vor dem Wolf völlig unzureichend. Die Lasten und Risiken der Ausbreitung des Wolfes werden allein den Weidetierhaltern aufgebürdet. Die Naturschutzverbände opfern die Weidetierhaltung von Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden für den Wolf und damit den langfristigen Erhalt des Grünlandes in weiten Teilen Deutschlands. Der Naturschutz könne sich nicht darauf zurückziehen, die Weidetierhalter mit Entschädigungen zu beruhigen, gleichzeitig ihnen ein großes Lastenheft aufzugeben, wie sie die Schafe, Ziegen, Pferde und Kühe vor dem Wolf zu schützen hätten. Die Probleme und Befürchtungen der Weidetierhalter und der Menschen im ländlichen Raum müssten endlich ernstgenommen werden. Das betonten der Deutsche Bauernverband (DBV), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE) sowie die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) in einer Reaktion auf das heute von Tier- und Naturschutzverbänden veröffentlichte Eckpunktepapier „Vielfalt behüten: Zukunft für Weidetierhaltung und Wolf“.

Weidetierhaltung gefährdet

Die Naturschutzverbände würden sich einer ernsthaften Diskussion über die Zukunft der Weidetierhaltung im Spannungsfeld mit der Ausbreitung des Wolfs entziehen, indem sie sich hinter den europäischen Naturschutzvorgaben verstecken und vorhandene Spielräume verschweigen. Der Naturschutz könne sich nicht länger der Diskussion verschließen, wie die Weidetierhaltung in Deutschland, in weiten Grünlandregionen, an Deichen, auf Almen gesichert werden kann. In Regionen, die nicht wolfssicher eingezäunt werden könnten, müsste durch eine konsequente Bestandsregulierung eine Wiederansiedlung des Wolfes ausgeschlossen werden, betonten DBV, BAGJE und VDL. Es werde auch vom Bundesumweltministerium mittlerweile vertreten, dass eine Entnahme von einzelnen Problemwölfen und das Ziehen von Zäunen dort nicht ausreichend sei. In diesem Zusammenhang forderten die Verbände DBV, BAGJE und VDL volle Transparenz über die Wolfsbestände in Deutschland und den Nachbarländern und eine Anerkennung der Tatsache, dass von einem länderübergreifenden Austausch einer Wolfspopulation auszugehen sei. Es sei nicht länger hinnehmbar, dass der Naturschutz mit Hilfe von Kleinstaaterei die Population des Wolfs in Deutschland kleingerechnet werde, um EU-rechtlich mögliche Eingriffe zur Regulierung der Bestände möglichst lange hinauszuzögern. Wie auch in anderen europäischen Ländern müsse ein konsequentes Bestandsmanagement ermöglicht und über das in Deutschland bewährte Reviersystem umgesetzt werden, erklärten DBV, BAGJE und VDL.

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