Niedersachsens Schafhalter fordern Entnahme auffälliger Wölfe
- Veröffentlicht am
Insgesamt 13 Schafe wurden getötet; sieben mussten eingeschläfert werden. Laut Landvolkverband war die Herde mit einem optimal aufgebauten, 1,2 m hohen Zaun geschützt. Dieser sei durch ein Flatterband auf 1,4 m erhöht und weder untergraben noch anderweitig beschädigt worden. In einem Schreiben an Ministerpräsident Stephan Weil forderte der Vorsitzende der Heidschnuckenzüchter, Carl W. Kuhlmann, vergangene Woche die sofortige Entnahme der in Frage kommenden Wölfe. Dies sei der dritte Übergriff innerhalb weniger Wochen gewesen.
Verärgerung bei den Schafhaltern
Die Tierhalter sind zudem verärgert über die restriktive Informationspolitik der niedersächsischen Landesregierung, weil die Ergebnisse von DNA-Tests nicht öffentlich zugänglich gemacht werden. Kuhlmann sieht die Heidschnuckenhaltung in der gesamten Lüneburger Heide in Gefahr. Auch die Deichschäfer im Raum Cuxhaven sähen sich außerstande, ihre Tiere noch effektiver zu schützen. Laut Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers befürchten die Weidetierhalter, dass die auffällig gewordenen Wölfe das erlernte Sprungverhalten an den Nachwuchs weitergeben und sich durch Abwanderung ausbreiten könnten. Sämtliche Herdenschutzmaßnahmen wären dann obsolet und jegliche Weide- und Hütehaltung von Schafen, Rindern oder Ziegen nicht mehr möglich. Die Tierhalter sehen sich dem Landvolk zufolge auch durch ein Gutachten des Biologen Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel bestätigt, das im Auftrag des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes erstellt wurde. Pfannenstiel sieht keine ausreichende Begründung für die weitere Einordnung dieser Tierart in die höchste Schutzkategorie; vielmehr sei eine Begrenzung der Wolfspopulation durch die Jagd notwendig.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.