Wolfsriss in Thüringen bestätigt
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Laut Staatssekretär Olaf Möller wird das Ressort den betroffenen Schafhalter unbürokratisch und zügig entschädigen. Nach geltender Richtlinie erhalte er den Ersatz für den Schaden der getöteten Tiere, die Sachschäden, Tierarztkosten und Kosten für die Tierkörperbeseitigung. Den Angaben des Ministeriums zufolge starben bei der Bissattacke am vorvergangenen Sonntag 9. Juli insgesamt elf Tiere, ein weiteres gilt noch immer als vermisst.
Unterdessen stand der Wolf am vergangenen 20. Juli auch im baden-württembergischen Landtag zur Diskussion. Der Sprecher für ländlichen Raum und Verbraucherschutz der FDP-Fraktion, Dr. Friedrich Bullinger, stellte hierzu fest, dass die zentrale Frage zum Wolf die sei, ob dessen Rückkehr für die Kulturlandschaft einen Mehrwert biete oder ob diese zum Rückzug der ökologisch wichtigen Weidetierhaltung führe. Nach Darstellung Bullingers ist es für Nichtbetroffene leicht, den Wolf herbeizusehnen. Für die Halter von Rindern, Schafen oder Ziegen wäre eine Rückkehr des Wolfes hingegen sehr schwierig.
Ein Wolfsrudel benötige im Schnitt ein Streifgebiet von bis zu 300 km2, erklärte der FDP-Politiker. Man müsse sich deshalb schon fragen, ob Baden-Württemberg mit seiner hohen Bevölkerungs- und Siedlungsdichte und vor allem mit seiner Weidetierhaltung überhaupt den erforderlichen Raum biete, den dieses Raubtier benötige.
Derweil ist die Wolfspopulation in Polen weiter gewachsen. Wissenschaftler der polnischen Naturschutzorganisation Association for Nature Wolf (AfN Wolf) schätzten den Bestand zum Ende des Monitoring- Jahres 2016/17 auf insgesamt 60 sich reproduzierende Rudel und Wolfspaare. Ein Jahr zuvor war der Bestand in dem östlichen Nachbarland laut EuroNatur auf insgesamt 43 reproduzierende Rudel zuzüglich zehn Wolfspaare oder Gruppen veranschlagt worden.
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