Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Blauzungenkrankheit

Impfungen werden empfohlen

Aktuelle Situation laut Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), Stand Januar 2017: Seit dem Jahr 2014 hat sich die Blauzungenkrankheit, Serotyp 4 (BTV-4), von Griechenland über den Balkan Richtung Nordwesten ausgebreitet.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Noch ist Deutschland nicht betroffen, doch das ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit...
Noch ist Deutschland nicht betroffen, doch das ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit...FLI
Artikel teilen:

Ende 2015 und Anfang 2016 wurden Fälle in Österreich festgestellt. Im Jahr 2016 waren bisher im Wesentlichen Italien, Slowenien, Kroatien und Serbien betroffen. Die Fälle im Norden Italiens, bei denen hauptsächlich Rinder und Schafe, aber auch einzelne Ziegen- und Mufflonbetriebe betroffen sind, liegen zum Teil weniger als 150 km entfernt von der deutschen Grenze.

Ausbrüche Blauzungenkrankheit in Europa Noch ist Deutschland nicht betroffen, doch das ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit... © FLI

In Frankreich zirkuliert die Blauzungenkrankheit, Serotyp 8 (BTV-8), seit August 2015. Im Herbst 2016 stieg die Anzahl gemeldeter BT-Fälle wieder stark an und es kam zu einer Ausdehnung des betroffenen Gebiets. Inzwischen liegen einige der gemeldeten Fälle weniger als 150 km von der deutschen Grenze entfernt (siehe Karte).
Auswirkungen auf Deutschland
Auch wenn die aktuellen Epidemien von BTV-8 und BTV-4 mit wenig ausgeprägten Krankheitszeichen einhergehen, ist die klinische Überwachung für die Früherkennung wichtig. Folgende Symptome sind möglich: Fieber, Entzündung der Schleimhäute, Geschwüre und Nekrosen in der Haut und der Maulschleimhaut, an Lippen, Nase, Zitzen und Euter, Ödeme im Kopfbereich und an den Gliedmaßen sowie Atembeschwerden. Stellen Tierhalter solche Symptome fest, sollten sie umgehend ihren Bestandstierarzt kontaktieren.
Da sich die Blauzungenkrankheit weiter in Richtung Deutschland ausgebreitet hat und die Tierseuche insbesondere bei Schafen und Ziegen zu schweren Erkrankungen und Todesfällen führen kann, sollten Tierhalter empfängliche Tiere gegen BTV-8 und BTV-4 impfen lassen. In einigen Bundesländern werden Impfungen finanziell unterstützt.

Minister empfiehlt Schutzimpfung
Die Tiergesundheitsexperten des FLI stufen das Risiko einer Einschleppung des Blauzungenvirus (BTV) der Serotypen 4 und 8 durch Stechmücken in diese Region als „hoch“ ein und raten deshalb dringend zu einer Schutzimpfung von Rindern, Schafen und Ziegen. Dieser Empfehlung hat sich das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium jetzt angeschlossen und wird die 2016 begonnene Impfkampagne auch 2017 fortführen.
„Das Land hat bereits die Voraussetzungen geschaffen, damit die Impfung in diesem Jahr in Baden-Württemberg wieder möglich ist. Für uns ist der vorbeugende Schutz unserer Tiere sehr wichtig und deshalb werden wir hier aktiv“, erklärte Ressortchef Peter Hauk .
Durch eine Schutzimpfung könnten einer Erkrankung der Tiere durch das BVT-Virus erfolgreich vorgebeugt und die mit einem Ausbruch verbundenen Folgen für den Handel mit Tieren und tierischen Erzeugnissen aus den Restriktionszonen deutlich reduziert werden, betonte der Minister.

Impfungen gegen zwei Serotypen
Da die heimischen Nutztiere sowohl durch den Serotyp 8 des BT-Virus aus Frankreich als auch durch den Serotyp 4 aus Österreich und Oberitalien bedroht seien und sich bei den geimpften Tieren keine Kreuzimmunität entwickle, werde sowohl die Impfung gegen BTV 8 als auch gegen BTV 4 dringend empfohlen, erklärte Hauk. Ihnen zufolge wurden 2016 etwa 350 000 Rinder, Schafe und Ziege in Baden-Württemberg gegen das BT-Virus geimpft. Damit der Schutz der bereits behandelten Tiere aufrechterhalten bleibt, müssen diese innerhalb der von den Herstellern angegebenen Fristen nachgeimpft werden. Bei Neuimpfungen sind zwei Behandlungen im Abstand von drei Wochen notwendig. Die Tierhalter sollten zügig die Anzahl und Art der zu impfenden Tiere bei ihrem betreuenden Tierarzt anmelden, empfahl das Ministerium. Nach dessen Angaben wird es auch 2017 eine finanzielle Unterstützung bei der Impfung durch das Land geben; zudem wird auch die Tierseuchenkasse bei Rindern und Schafen einen finanziellen Zuschuss gewähren.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren