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Bundesländer agieren

Wolfsmanagement bleibt in der Diskussion

Sachsen-Anhalt will das Wolfsmanagement im Land verbessern. Wie Landwirtschaftsministerin Prof. Claudia Dalbert am vergangenen Mittwoch (1.2.) mitteilte, soll die Überarbeitung der Leitlinie Wolf, die zukünftig die Zuständigkeiten im staatlichen Wolfsmanagement und beim Herdenschutz regelt und auch Richtschnur für die Verwaltung sowie die Tierhalter und Bürger sein soll, der zentrale Baustein sein.
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Bereits in zwei Wochen werde das Wolfskompetenzzentrum in Iden als zentrale Einrichtung für das Wolfsmanagement und den Herdenschutz seine Arbeit aufnehmen. Dalbert hob hervor, dass der Schadensausgleich für betroffene Tierhalter zügig erfolgen müsse; deshalb würden die Förderung von Prävention und der Schadensausgleich künftig beim Amt für Landwirtschaft und Forsten in Dessau konzentriert. Unzufrieden mit dem Wolfsmanagement sind die Weidetierhalter im Norden und Osten Niedersachsens. Sie warfen dem zuständigen Umweltminister Stefan Wenzel Ende Januar in einem offenen Brief Untätigkeit bei der Wolfsproblematik vor und forderten ihn zum sofortigen Handeln auf. Aus Sicht der Tierhalter sollten Präventionsmaßnahmen gefördert werden, bevor es zu Wolfsrissen komme. Außerdem gehe die willkürlich gesetzte Obergrenze völlig an den Realitäten vorbei. Das Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern teilte vergangene Woche mit, dass sich in der Kalißer Heide an der Grenze zu Brandenburg ein weiteres Wolfsrudel etabliert habe; es sei das dritte im Land. Zudem gebe es im Bereich der Brohmer Berge durch Wildkameras Nachweise für ein neues Wolfspaar, sowie in der Nossentiner Heide für ein territoriales Einzeltier.

Präventionsfonds besser ausstatten
In Bayern befasste sich am vergangenen Donnerstag der Umweltausschuss des Landtags mit dem Thema Wolf. Die Freien Wähler hatten dort den Dringlichkeitsantrag „Rechtzeitige Maßnahmen zum Schutz vor dem Wolf ergreifen“ eingebracht, der nach ihren Angaben angenommen wurde. Sie fordern darin wegen der steigenden Zahl von Wölfen auf europäischer Ebene den Erhaltungszustand der Population zu überprüfen und gegebenenfalls den Schutzstaus abzusenken. Zudem müsse der Präventionsfonds gegen Wolfsübergriffe im Freistaat besser ausgestattet werden, um Herdenschutzmaßnahmen und Vergrämungsaktionen zu fördern. Schließlich brauche es eine dritte Stufe im Managementplan „Wölfe in Bayern“, damit es klare Regelungen für den Umgang mit sich bildenden Rudeln gebe. Beim BUND Naturschutz in Bayern (BN) stieß dies auf klare Ablehnung. „Eine prominente Tierart, der Wolf, kehrt allmählich nach Bayern zurück, und die erste Reaktion ist der Ruf nach der Flinte“ kritisierte der BN-Vorsitzende Prof. Hubert Weiger. Notwendig sei vielmehr ein landesweites Förder- und Beratungsprogramm in Höhe von jährlich 1 Mio Euro für Schäfer und Weidehalter, damit diese Vorsorgemaßnahmen wie den Einsatz von speziellen Herdenschutzhunden endlich einsetzen könnten.

Vorbereitungen in Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen laufen unterdessen die Vorbereitungen für die erwartete dauerhafte Ansiedlung des Wolfes. Nach Angaben des Düsseldorfer Landwirtschaftsministeriums wurde jetzt die „Förderrichtlinie Wolf“ vorgelegt. Nach dieser könnten zukünftig die Halter von Schafen und Ziegen sowie die Betreiber von Wildgehegen neben einer Entschädigung für Tierrisse auch Fördermittel für den Erwerb von Elektrozäunen und Zubehör für den Schutz ihrer Herden beantragen. Auch eine finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von Herdenhunden sei vorgesehen. Eine Förderung von Herdenschutzmaßnahmen könne aber nur nach vorheriger Ausweisung eines Wolfsgebietes erfolgen, zu der es komme, wenn sich das Tier dauerhaft angesiedelt habe.

 

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