Nutzerverbände bieten NABU konstruktiven Dialog über Umgang mit dem Wolf
Der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Jagdverband (DJV) und die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) haben sich strikt gegen den illegalen Abschuss von Wölfen ausgesprochen, wollen aber dessen ungeachtet gemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) Lösungen zum Umgang mit dem Raubtier finden.
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Mit Blick auf ein Treffen mit dem NABU am 5. Dezember unterstrichen die drei Nutzerverbände in der vergangenen Woche ihre Bereitschaft zum konstruktiven Dialog, mahnten zugleich jedoch seitens der Umweltschützer die Anerkennung bestehender und sich anbahnender Zielkonflikte an. Zu diesem Zweck haben DBV, DJV und VDL einen gemeinsamen Fragenkatalog entwickelt, um auf Probleme und mögliche Lösungsansätze aufmerksam zu machen. So steht nach ihrer Auffassung der eigentlich gewünschten extensiven Beweidung schützenswerter Biotope die Tatsache entgegen, dass eine wolfsichere Umzäunung der Naturschutzgebiete nahezu unmöglich ist. Das gelte ebenso für Deiche, die von Schafen beweidet würden, aber auch für eine Weidehaltung von Nutztieren generell. Die Nutzerverbände weisen zudem darauf hin, dass „Vergrämung“ für verhaltensauffällige Wölfe zwar immer als Lösung genannt werde, eine praktische Umsetzung aber bisher nicht funktioniert habe. Sollte der Wolf durch bewusste oder zufällige Fütterung in die Nähe des Menschen gelockt werden, bestehe auch das Risiko, dass Wölfe zu Kulturfolgern werden. Dies gelte es unbedingt zu vermeiden, betonen die Verbände. Sie fragen den NABU deshalb unter anderem, wie er selbst Weidetiere schützen wolle und welche ökologischen Auswirkungen er durch eine großflächig eingezäunte Weidetierhaltung auf geschützte Arten sehe. Ferner fragen die Nutzerverbände, ab welcher Bestandsgröße der NABU Selbstregulationsmechanismen in der dynamisch wachsenden Wolfspopulation erwartet und ob nach seiner Ansicht in Deutschland für den Wolf ungeeignete Lebensräume existieren.
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