Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Verbreitung des Wolfs nimmt zu

Der Wolf fasst weiter Fuß in Deutschland. Das zeigen die aktuellen Monitoring-Daten, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) am 23. September vorgestellt hat: Mittlerweile sind in Deutschland 46 Rudel, 15 Paare und vier sesshafte Einzeltiere nachgewiesen. Im Vergleich des aktuellen Monitoringjahres 2015/2016 zum vorherigen Jahr ist die Zahl der bestätigten Rudel in Deutschland von 31 auf 46 gestiegen, die Zahl der Wolfspaare ist von 19 auf 15 und die Zahl der sesshaften Einzelwölfe ist von sechs auf vier gesunken.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

Als Wolfsländer haben sich mittlerweile sechs Bundesländer etabliert: Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen. Die meisten Tiere leben in Sachsen und Brandenburg.


„Die positive Entwicklung der Wolfspopulation in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes“, sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. Aber der Mensch sei nach wie vor der größte Feind des Wolfes. Vor allem der Straßenverkehr und illegale Abschüsse gefährden ihn. Nur 14 der 147 seit 2000 in Deutschland tot aufgefundenen Wölfe sind nachweislich eines natürlichen Todes gestorben.


Erst am 25. September 2016 wurde auf einer Weide bei Köhlen, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen, ein Wolf gefunden, bei dem die Obduktion ergab, dass er erschossen wurde. Es handelt sich um ein älteres weibliches Tier. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Dies ist der zweite Fall eines getöteten Wolfes innerhalb von 14 Tagen, nachdem am 12. September ein geköpfter Wolf in der Nähe von Schenkendöbern (Spree-Neiße) im Süden Brandenburgs gefunden wurde, teilte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) kürzlich mit.


„Wölfe leben heute in der Kulturlandschaft“, erklärt die BfN-Präsidentin, „und wir müssen die Koexistenz von Mensch, Haus- und Nutztier und Wolf wieder erlernen.“ Deshalb sei die Arbeit des Wolfsberatungszentrums von so großem Wert. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) war zu Beginn des Jahres 2016 auf Bitten der Länder hin nach fachlicher Unterstützung eingerichtet worden. Die Arbeit der DBBW ist auf zwei Schwerpunkte ausgerichtet, erklärt Prof. Hermann Ansorge, der die Projektleitung der DBBW inne hat:

  • Zusammenführung und Auswertung aller relevanten Monitoringdaten zu Wölfen aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland in einer Datenbank.
  • Beratung von insbesondere Naturschutzbehörden von Bund und Ländern bei der Beurteilung und Bewertung von Nachweisen und Hinweisen von­Wölfen, aber auch bei der Schadensprävention oder beim Umgang mit auffälligen Wölfen.

Die entwickelten Empfehlungen sollen die Naturschutzbehörden der Länder in die Lage versetzen, eine Ersteinschätzung von Wolfsverhalten in Bezug auf die Sicherheit von Menschen vorzunehmen.

 

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren