Landwirte überwiegend nicht gut über europäische Agrarpolitik informiert
Der größte Teil der deutschen Landwirte fühlt sich nicht gut informiert über die bereits am 15. Mai 2015 gestartete Agenda der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die im April und Mai 2016 von der Kleffmann Group unter 893 Betrieben durchgeführt wurde.
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Wie das Marktforschungs- und Consultingunternehmen am vergangenen Mittwoch (27.7.) erklärte, konnten die Landwirte Angaben auf einer Skala von eins bis fünf machen, die von „ich fühlte mich überhaupt nicht informiert“ bis „ich fühlte mich sehr gut informiert“ reichte. Dabei habe sich eine durchschnittliche Bewertung von 3,1 ergeben. Allerdings fühlten sich 8 % der Landwirte überhaupt nicht und 37 % nur mittelmäßig über die Agenda informiert. Für gut informiert hielten sich dagegen nur 26 % der Befragten, und für sehr gut informiert lediglich 7 %. Regional zeigten sich laut Kleffmann deutliche Unterschiede: Gut und sehr gut informiert fühlten sich die Landwirte im Osten Deutschlands mit insgesamt 38 % der Befragten, gefolgt vom Süden mit 36 %. Im Westen habe der Anteil dieser Gruppe bei lediglich 29 % gelegen und sei damit im regionalen Vergleich am geringsten ausgefallen. Der Anteil der Befragten, die sich überhaupt nicht informiert fühlten, habe von 5 % im Osten bis 9 % im Norden rangiert. Neben regionalen Unterschieden identifizierte Kleffmann auch die Betriebsausrichtung als Einflussfaktor. Unter den Veredlungsbetrieben fühlten sich lediglich 26 % der Befragten gut und sehr gut informiert. Dagegen seien es bei den Futterbaubetrieben immerhin 28 %. Der höchste Anteil sei allerdings für die Marktfruchtbetriebe mit 37 % verzeichnet worden, was die Marktforscher damit erklären, dass die neuen Bestimmungen der GAP hauptsächlich den Ackerbau beträfen. Mit Blick auf die Informationsquellen der Landwirte ergab sich ebenfalls ein recht heterogenes Bild. So nutzen nach Angaben von Kleffmann 51 % der Befragten Zeitschriften sowie Informationen von Landwirtschaftskammern und Ämtern. Daneben bezögen 16 % ihr Wissen von Verbänden, und nur 12 % informierten sich im Internet. Auch hier gebe es regionale Unterschiede. So seien im Norden überdurchschnittlich häufig Berater, der Landhandel und Erzeugerringe als Informationsquellen genutzt worden. Derweil informierten sich die Landwirte im Osten vorwiegend über die Landwirtschaftskammern und Ämter. Außerdem sei dort das Internet am beliebtesten, während Zeitschriften nicht so oft wie in den anderen Regionen genutzt würden.
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