Forum Natur Brandenburg drängt auf besseren Schutz vor dem Wolf
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Nach seiner Einschätzung wurde mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung für Herdenschutz durch Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger in der vorvergangenen Woche erneut ein wichtiger, aber nur kleiner Baustein im Wolfsmanagement auf den Weg gebracht. Dies dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Unmenge an Fragen weiterhin „gänzlich ungeklärt“ seien und der aktuelle Wolfsmanagementplan auf „eklatanten Fehleinschätzungen“ basiere. Er bedürfe einer radikalen Überarbeitung, betonte Schmidt. Er begrüßte, dass für die Schafshalter als Erstbetroffene zwischenzeitlich eine Reihe finanzieller Möglichkeiten geschaffen worden seien. Die Verbände im Forum Natur Brandenburg forderten einen konkreten Aktionsplan, der unter Simulation der Populationsdynamik des Wolfes und der heutigen Schadenssituation Verlässlichkeit für die betroffenen Landnutzer schaffe.
Indes unterstützte das Potsdamer Landwirtschaftsministerium über seinen Kooperationspartner im Wolfsmanagement, den Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW), zwei Betriebe bei der Verbesserung ihrer Umzäunungen zum Schutz ihrer Weidetiere. „Nur Weidezäune, die den fachlichen Standards genügen, schützen Nutztiere effektiv vor Wolfsübergriffen“, erklärte Vogelsänger. Brandenburg habe im vergangenen Jahr mit rund 137 000 Euro Präventionsmaßnahmen gefördert. Unterdessen teilte EuroNatur unter Berufung auf ein Wolfsmonitoring mit dem IFAW mit, dass im westlichen Polen nahe der Grenze zu Deutschland die Zahl der Wolfsrudel gegenüber dem Vorjahr weiter gestiegen sei. Demnach beläuft sich die Zahl der sich reproduzierenden Rudel westlich der Weichsel auf insgesamt 43 zuzüglich zehn Wolfspaare oder Gruppen. Insgesamt sei bei 81 % der beobachteten Wolfsrudel Nachwuchs bestätigt worden.
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