Agrarflächenfraß auch in Italien
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Italien drohe den Platz als europäischen Marktführer für die Erzeugung mediterraner Produkte zu verlieren, warnte Coldiretti. Zudem sei der Bestand an Kühen, Schweinen und Schafen in den vergangenen zehn Jahren um insgesamt rund 2 Millionen Tiere zurückgegangen. Historische Tierrassen drohten auszusterben, die Bergregionen zu entvölkern. Der Landwirtschaftsverband spricht allein von 24 gefährdeten Rinder- und zehn Schweinerassen sowie vom Aussterben bedrohten 38 Schaf- und 22 Ziegenrassen. Ebenso sei der Agrartourismus mit regionalen Produkten gefährdet. Colidiretti warnte auch vor der Auflösung wichtiger Weinanbaugebiete mit ihren geschützten Herkunftsbezeichnungen. Mit Hinweis darauf, dass die geschützten Wein-, aber auch die geschützten Käse- und Fleischprodukte einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die heimische Landwirtschaft darstellten, kritisierte der Landwirtschaftsverband die nach seiner Ansicht mangelnde Kennzeichnung der Erzeugnisse und eine unzureichende Kontrolle. Die Verbraucher könnten leicht getäuscht werden. Schließlich gab Coldiretti zu bedenken, dass ohne eine Landwirtschaft auch die Städte nicht lebensfähig seien und forderte „ethische und faire“ Preise für die Agrarprodukte, insbesondere für Milch, sowie den Schutz der Höfe und der Agrarflächen vor Immobilienspekulationen.
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