Backhaus ruft zu Schutzmaßnahmen gegen Wolfsübergriffe auf
Angesichts zunehmender Übergriffe durch Wölfe hat Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die Jäger und Tierhalter im Land zur Wahrnehmung aller möglichen Präventionsmaßnahmen aufgerufen.
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Bei der 27. Landesdelegiertenkonferenz des Landesjagdverbandes (LJV) Mecklenburg-Vorpommern berichtete Backhaus am vergangenen Samstag (5.3.) in Linstow, dass die Zahl von Wolfsübergriffen im letzten Jahr auf zwölf angestiegen sei, was gemessen an den durchschnittlich 3,25 Rissvorfällen in den Jahren 2007 bis 2014 eine deutliche Zunahme darstelle. Dies müsse für alle Beteiligten Anlass sein, Präventionsmaßnahmen unbedingt einzuhalten und bestehende Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen, betonte der Minister. Nach seiner Darstellung stehen mit dem Managementplan für den Wolf sowie der Förderung von Präventions- und Schadensausgleichsmaßnahmen die notwendigen Mittel für ein konfliktfreies Miteinander zwischen Mensch und Wolf zur Verfügung. So unterstütze das Land Tierhalter im Wolfsgebiet bei Maßnahmen zum Herdenschutz mit Fördergeldern von bis zu 75 %. Im Falle von Rissvorfällen, bei denen der Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden könne, erfolge ein vollständiger Schadensausgleich. Auch im Falle der Tötung oder Verletzung eines Jagdhundes durch einen Wolf sei ein Schadensausgleich möglich. Die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht ist nach Überzeugung von Backhaus aber kein geeignetes Mittel, mit Problemtieren umzugehen. Dann würde der Wolf aufgrund der geltenden Schutzerfordernisse eine ganzjährige Schonzeit erhalten. Außerdem sei es auch unter den bereits vorliegenden rechtlichen Voraussetzungen möglich, einen „Problemwolf“ aus der Natur zu entnehmen, wenn alle anderen Mittel ohne Erfolg und somit ausgeschöpft seien oder aber Gefahr für Menschen bestehe, erläuterte der SPD-Politiker. Nach Angaben des Schweriner Landwirtschaftsministeriums hielten sich im Monitoringjahr 2014/15 insgesamt zwei reproduzierende Wolfsrudel sowie ein Einzeltier im Land auf.
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