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Kennzeichnungspflicht für Klon-Nachkommen sorgt für hohe Kosten

Eine Kennzeichnungspflicht für Erzeugnisse von geklonten Tieren und deren natürlichen Nachkommen wäre für die europäische Agrar- und Ernährungswirtschaft mit erheblichen Kosten verbunden. Zu diesem Schluss kommt das Beratungsunternehmen ICF International in einer aktuellen Studie, die im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt wurde.
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Grund sind vor allem umfangreiche und teure Anstrengungen zur Rückverfolgung. Nach Einschätzung der Analysten kämen allein auf Nutztierhalter und züchter Mehrausgaben in der Größenordnung von insgesamt 10 Mrd Euro pro Jahr zu, sollte die Kennzeichnung natürlicher Nachkommen über DNA-Tests bestätigt werden müssen. Fast vier Fünftel dieser Kosten würden wegen der Notwendigkeit eines Einzeltiernachweises in der Schweinehaltung anfallen, 13 % in der Schafhaltung sowie 6 % in der Rinderhaltung, der Rest in den Bereichen Pferde und Ziegen. Ohne die Anforderung an DNA-Tests beliefen sich die Kosten laut ICF International auf immer noch 800 Mio Euro jährlich. Die monetären Effekte auf die gesamte Wertschöpfungskette werden nicht beziffert. Die Forscher erwarten jedoch „messbare Auswirkungen auf wichtige Teile des EU-Agrar- und Ernährungssektors“, verbunden mit einem Anstieg der Verbraucherpreise. Auf EU-Ebene wird derzeit ein Klonmoratorium verhandelt. Die Vorlage der Europäischen Kommission lässt allerdings den Umgang mit natürlichen Nachkommen geklonter Zuchttiere außen vor. Besonders das Europaparlament drängt auf eine umfassende Berücksichtigung. Zugang zu Zuchtmaterial erhalten ICF International zufolge dürfte es durch eine Kennzeichnungspflicht auch in Drittstaaten direkte und indirekte Mehrkosten für Züchter geben, die genetisches Material und lebende Tiere in die EU exportieren. Das Beratungsunternehmen hält diese zusätzlichen Kosten für begrenzt, solange sich eine Nachweispflicht auf Nachkommen der ersten Generation beschränken würde. Der Einbezug weiterer Tiergenerationen würde den Aufwand beträchtlich erhöhen, vor allem in den USA und Kanada, aber auch in Neuseeland und Australien. ICE International warnt davor, dass der EU der Zugang zu hochwertigem Zuchtmaterial aus dem Ausland versperrt bleiben könnte, sollten sich die Unternehmen in Drittländern weigern, den europäischen Auflagen zu entsprechen. Selbst im Falle einer erfolgreichen umfassenden Kennzeichnungslösung schließen die Analysten nicht aus, dass EU-Züchter auf Importe verzichten könnten, wenn ein beträchtlicher Anteil des genetischen Materials in Drittländern als von Klonabkömmlingen stammend eingestuft würde. AgE
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