VDL und WDL im Dialog mit Agrarpolitikern
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Der Einladung waren erfreulicherweise mehr als 70 Gäste aus Politik und befreundeten Verbänden gefolgt. Nach der Eröffnung durch den VDL-Vorsitzenden Jürgen Lückhoff und den Generalsekretär des DBV, Bernhard Krüsken, gab der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser, in seinem Grußwort einen Überblick über die Leistung der Schafhaltung und machte deutlich, dass dieser landwirtschaftliche Produktionsbereich auch zukünftig eine wichtige Säule in der Landwirtschaft darstellt.
Zuvor hatte Fernsehkoch Kolja Kleeberg den Gästen zwei Vorspeisen aus einem Lammmenü vorgestellt und in seiner Kommentierung die große Bedeutung von heimischer Schafhaltung und Lammfleischerzeugung – gerade auch für die Spitzengastronomie – unterstrichen. Anschließend gab der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages (siehe Kasten), Alois Gerig, eine Bewertung der Schafhaltung aus Sicht des Ausschusses wieder. Auch er betonte die Notwendigkeit der Schafhaltung, ihr Leistungsvermögen und die ihm bekannten Sorgen und Nöte der Schafhalter. Nach der Hauptspeise, ebenfalls kommentiert von Kolja Kleeberg, der auch hier wieder die Bedeutung der Schafhaltung, die hohen Nährwerte von Lammfleisch und die Möglichkeit unterstrich, durch das Verbraucherverhalten und die politischen Rahmenbedingungen die heimische Schafhaltung aus der Talsohle herauszuführen, folgte eine Podiumsdiskussion zu spannenden Fragen.
Hier hatten sich dankenswerterweise die agrarpolitischen Sprecher aller Bundestagsfraktionen dazu bereit erklärt, Fragen, die vom Chefredakteur der Schafzucht, Günther Dierichs, an die Teilnehmer gerichtet wurde, zu beantworten und zu diskutieren. Im Einzelnen waren es: Franz-Josef Holzenkamp CDU/CSU, Friedrich Ostendorff Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Wilhelm Priesmeier SPD, Dr. Kirsten Tackmann DIE LINKE. Die Themen gingen von der allgemeinen Bewertung über die Chancen, bei der Agrarreform zukünftig wieder eine Mutterschafprämie einzuführen, so wie es in Frankreich und auch in anderen EU-Ländern weiterhin gängige Praxis ist, bis hin zur Wolfsproblematik und die Notwendigkeiten, die zum Schutz der Herdenhaltung, egal ob in der Wanderoder Koppelschafhaltung, erforderlich sind (siehe „Ansichten und Aussagen“).
Das Schlusswort und die Zusammenfassung übernahm Josef Baumann, WDL-Vorsitzender. Er betonte, dass dieser Parlamentarischer Abend ein wichtiger Schritt ist, den Austausch auf Bundesebene wieder neu mit Leben zu erfüllen. Er stellte außerdem fest, dass sehr wohl großes Interesse seitens der politisch Verantwortlichen besteht, der Schafhaltung auch zukünftig die erforderlichen politischen Rahmenbedingungen zu geben, um auch wirtschaftlich existieren und damit auch die gesellschaftlichen Leistungen des Küstenschutzes und der Landschaftspflege und gleichzeitig der Erzeugung hochwertiger Nahrungsmittel nachkommen zu können. Erfreulich ist, dass zu den Gästen mehr als 40 Bundestagsabgeordnete von allen Bundestagsfraktionen und insbesondere von Umwelt- und Agrarausschuss zählten. Auch befreundete Organisationen, wie der Fleischerverband und zwei Landesbauernpräsidenten, waren neben anderen wichtigen Gästen der Einladung gefolgt. Hervorzuheben ist ebenfalls, dass mit diesem 1. Gemeinsamen Parlamentarischen Abend nicht nur die Sorgen und Wünsche bzw. Forderungen aus Sicht von VDL und WDL gemeinsam mit dem DBV vorgetragen wurden, sondern auch die Leistungsfähigkeit der heimischen Schafhaltung mit Stolz und Selbstbewusstsein vermittelt werden konnte. Hierzu trug maßgeblich die hervorragende Präsentation des sehr gut vorbereiteten Lammmenüs bei. VDL und WDL danken allen, die zum Gelingen dieser wichtigen Veranstaltung beigetragen haben.
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