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Schäfer fordern: Zusage einhalten – Problemwolf abschießen!

Die Interessengemeinschaft Weidetierhalter Nord-Ost-Niedersachsen führte am 11. November eine Kundgebung vor dem Niedersächsischen Landtag in Hannover durch. Anlass waren die sich verschärfende Wolfsproblematik und die Landtagssitzung zeitgleich zum Thema Wolf.
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Rund 50 Schäfer demonstrierten vor dem niedersächischen Landtag und verlangten wirksame Maßnahmen, um weitere „Blutbäder“ von Wölfen unter Nutztieren zu vereiteln. Der Vorsitzende des Landesschafzuchtverbandes Niedersachsen, Jochen Rehse, formulierte bei der Kundgebung im Fernsehinterview die Forderungen der Schäfer: „Wir fordern konkret, dass die Politik ihre Zusagen einhält: Wenn es auffällige Wölfe gibt, die sich überwiegend von Nutztieren ernähren, dann kann man diese Tiere der Wildbahn entnehmen!“
Der so genannte Goldenstedter Wolf ist so ein „auffälliger Wolf“. Jochen Rehse dazu: „Für uns Schäfer ist es nicht mehr möglich, im Goldenstedter Raum die Tiere zu schützen, weil dieser Wolf weit höhere Schutzanlagen überwindet, wie sie durch die niedersächsische Wolfsrichtlinie gefordert sind!“

Erst besendern
Der sogenannte Goldenstedter Wolf, der in Niedersachsen inzwischen mehr als 100 Schafe gerissen und auch einen 1,40 m hohen Schutzzaun überwunden haben soll, wird aber vorerst nicht abgeschossen, wohl aber besendert. Das hat Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel im Landtag in der Aktuellen Stunde mitgeteilt, die von der CDU-Fraktion zum Thema „Wann handelt die Landesregierung beim Goldenstedter Wolf?“ beantragt worden war.

Ein Abschuss des Tieres sei nach dem derzeitigen Stand ein Rechtsbruch, betonte Wenzel. Das Artenschutzrecht sehe für besonders geschützte Tiere wie den Wolf lediglich in Ausnahmefällen eine Entnahme vor. Ein Abschuss sei nur dann zulässig, wenn es dazu keine Alternativen gebe. Zu diesen zähle die Intensivierung des Herdenschutzes, etwa durch Hunde und Esel, betonte Wenzel. Für eine bessere Überwachung des Wolfes habe er angeordnet, diesen zu besendern. Sollte das Tier dann wiederholt einen als hinreichend erachteten Schutz überwinden, könne man seiner mit Hilfe des Senders relativ schnell habhaft werden. Schließlich verwies Wenzel auf das Problem, dass gemäß dem Artenschutzrecht bei einem potentiellen Abschuss zwingend das Tier entnommen werden müsse, das auch gemeint sei. Würde das falsche Tier getroffen, hätte das strafrechtliche Konsequenzen für den betroffenen Jäger.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Ernst-Ingolf Angermann warf dem Minister indes vor, die Probleme der Nutztierhalter zu ignorieren. Wenn die Akzeptanz für den Wolf erhalten bleiben solle, müsse beim Goldenstedter Wolf konsequent gehandelt werden, unterstrich Angermann und forderte eine umgehende Entnahme des Tieres. Auch die VDL Abteilung Berufsschäfer aus Niedersachsen rechnet damit, dass sich die Wölfe bei entsprechendem Nahrungsangebot deutlich vermehren. „Wo der Wolf lebt, wird es keine Schafe und keine Trockenrasenlandschaften mehr geben“, prophezeit die VDL Abteilung Berufsschäfer aus Niedersachsen.

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