EU exportiert weniger Schafe und Fleisch
Der Verkauf von lebenden Schafen aus der Europäischen Union in Drittländer hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Laut EU-Kommission verdreifachte sich die Ausfuhrmenge von 2010 bis 2014 von 653.000 Stück auf fast 2 Millionen Tiere. Doch im laufenden Jahr ist der Absatz teilweise ins Stocken geraten.
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Von Januar bis Juli 2015 führten die Mitgliedsländer Schafe und Lämmer mit einem Schlachtgewicht von 20.981 t aus; das waren 1.450 t oder 6,5 % weniger als in der Vorjahresperiode. Vor allem der Hauptabnehmer Libyen, der es im vergangenen Jahr auf einen Exportanteil von 69 % brachte, kaufte in den ersten sieben Monaten fast ein Viertel weniger Tiere in der Gemeinschaft; die entsprechenden Exporterlöse gingen um rund 20 Mio Euro auf knapp 73 Mio Euro zurück. Dies bekam insbesondere Rumänien als bedeutendster Lebendexporteur der EU zu spüren. Dessen Schaflieferungen in Drittländer waren um fast ein Viertel rückläufig. Dafür sorgten auch die anhaltenden Probleme mit der Blauzungenkrankheit in dem Balkanland. Noch kräftigere Einbußen mussten jedoch die EU-Exporteure von Schaf- und Lammfleisch hinnehmen. Deren Ausfuhrmenge belief sich von Januar bis Juli nach Kommissionsangaben nur noch auf 14.617 t Schlachtgewicht; das entsprach gegenüber der Vorjahresperiode einem Minus von 9.690 t oder 40 %. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf den massiven Absatzeinbruch bei gefrorener Ware. Der entsprechende Export ist gegenüber den ersten sieben Monaten 2014 um 67 % auf 5.457 t gesunken. Dabei gerieten in erster Linie die Geschäfte mit dem Großkunden Hongkong ins Stocken. Die ehemalige britische Kronkolonie orderte nur noch 2.364 t gefrorenes Schaffleisch in der Gemeinschaft; im Vorjahreszeitraum waren es noch 11.079 t oder fast fünf Mal so viel gewesen. Leidtragende waren vor allem die Exporteure in Großbritannien, deren Liefermenge in Drittländer insgesamt um gut 10.000 t oder 75 % auf knapp 3.200 t einbrach. Somit wurde Spanien mit etwas mehr als 3.200 t zum größten EU-Ausfuhrland für Schaf- und Lammfleisch; es musste aber im Vergleich zu Januar bis Juli 2014 ebenfalls einen Absatzrückgang hinnehmen, und zwar um 27 %. Deutschland konnte die betreffenden Exporte dagegen um 13 % auf 435 t steigern.
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