Keine Keule? Modellvorhaben zum Schutz bedrohter Nutztierrassen im Seuchenfall
Mit welchen Maßnahmen gesunde Tiere bedrohter Rassen in Sperrbezirken im Seuchenfall vor der Tötung bewahrt werden können, soll jetzt in einem Modellvorhaben der Gesellschaft alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) praxisnah erprobt werden.
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Wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektkoordinatorin mitteilte, kann der Ausbruch einer Tierseuche für die Erhaltung bestandsgefährdeter, nur regional vorkommender Nutztierrassen von existentieller Bedrohung sein. Per Gesetz gebe es zwar Ausnahmeregelungen von der behördlich angeordneten Tötung, doch würden diese in der Praxis nicht umgesetzt. In dem Projekt sollen laut BLE zunächst Grundlagen zur Gesunderhaltung, Hygiene und Prophylaxe erarbeitet werden, die in bedeutsamen und geeigneten Zuchteinrichtungen umgesetzt werden: z. B. Quarantänebereiche, ausreichend Futtervorräte für den Notfall und seuchenhygienisch geschultes Personal. Gemeinsam mit Tierzüchtern, Veterinären und Behörden solle für diese Einrichtungen modellhaft ein Ausnahmestatus und damit ein Schutz vor Tötungen beantragt und bis zur Bewilligung begleitet werden. Zwingende Voraussetzung dafür sei die akut nachgewiesene Seuchenfreiheit des Bestandes. Das auf drei Jahre ausgelegte Modellvorhaben hat im Oktober begonnen.
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