Meinungsbildung: Die Dorfbewohner auf die Höfe holen
Neuigkeiten aus dem Dorfladen,
eine Diskussion in der
örtlichen Gaststätte oder ein
Gespräch nach dem Kirchgang
am Sonntag? Das gab es früher.
Heute fehlen in vielen Dörfern
die Gesprächsanlässe. Das Projekt
„Dorfgespräche“ der Katholischen
LandvolkHochschule
Oesede soll hier Abhilfe
schaffen.
- Veröffentlicht am
Die Arbeit in der
ländlichen Familienberatung
hat gezeigt, dass die Kommunikation
in vielen Dörfern gestört
ist, berichtet Projektreferent
Klaus Ludden. „Früher
war die Landwirtschaft der
größte Arbeitgeber und fast Jeder,
der in einem Dorf lebte,
arbeitete auch dort. Heute ist
das Dorf für viele Menschen
zum reinen Wohnort geworden“.
Das Verständnis für die
Landwirtschaft schwinde dadurch
immer mehr. Deshalb
soll vor allem der Dialog zwischen
Landwirten und Dorfbewohnern
gefördert werden.
Besonders häufig führen geplante
Stallbauten zu Unmut in
der Bevölkerung, bis hin zu öffentlichen
Protesten. Die betroffenen Landwirte sind durch
eine negative Berichterstattung
und die Vorwürfe der Bürger
oft entmutigt und scheuen sich,
den Dialog zu suchen. Hier
setzt das Projekt mit zwei Konzepten
an.
Der dialogPROZESS bindet
das gesamte Dorf ein. Nach einer
Analyse der aktuellen Situation
wird im Gespräch die
dörfliche Zukunft entwickelt.
Der dialogABEND soll ganz
gezielt Dorfbewohner auf die
Höfe bringen. Der Landwirt
kann seinen Betrieb vorstellen
und auf die Fragen der Dorfbewohner
eingehen. Das Projektteam
unterstützt die Planung
und Bekanntmachung und
moderiert den Abend.
Mitmachen können sowohl
Gemeinden, die vor einer konkreten
Herausforderung stehen,
aber auch Dörfer ohne
konkrete Schwierigkeiten, die
gemeinsam etwas bewegen
möchten. Denn eine lebendige
Dorfgemeinschaft steigert auch
die Attraktivität des Ortes.
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