Agrarministerkokonferenz: Es muss endlich etwas geschehen!
Schafhalter fordern bei der Agrarministerkonferenz (AMK) in Cottbus eine Agrarreform, die Küstenschutz und Landschaftspflege mit Schafen weiterhin sichert.
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Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) stellte im Vorfeld der AMK Anfang April mit Sorge fest, dass bei der nationalen Ausgestaltung der Agrarreform bis 2020 noch keine klar erkennbaren Signale zu finden sind, die den gesellschaftlichen Leistungen der Schafhaltung Rechnung tragen. „Es ist alarmierend“, so Carl Lauenstein, VDL-Vorsitzender, „dass seit Jahren sowohl bei der Zahl der Schafhalter wie auch der gehaltenen Schafe ein massiver Rückgang im gesamten Bundesgebiet seitens der Politik stillschweigend hingenommen wird. Wir machen all das, was Gesellschaft und Politik fordern; und das Ergebnis ist, dass unsere Anliegen dennoch nach wie vor nicht gehört werden. So geht es nicht weiter!“
Während in Frankreich beschlossen wurde, zukünftig die Mutterschafprämie fortzusetzen und sogar durch eine Zusatzzahlung einen Leistungsanreiz für die Verbesserung der Schafhaltung zu geben, wird in Deutschland mit der allgemeinen Flächenprämie die gesamte Landwirtschaft über einen Kamm geschoren. Die besonderen gesellschaftlichen Leistungen der Schafhaltung im Rahmen des Küstenschutzes sowie der Landschaftspflege sind nur dann langfristig zu sichern, wenn die Förderung auch gezielt an die Weidetierhaltung und ihre Leistungen gebunden wird.
Daher fordert die VDL, über die Mutterschafprämie nochmals nachzudenken, und zumindest bei den derzeit von den Landesministerinnen und -ministern vorbereiteten Agrar-umweltprogrammen spezielle Maßnahmen für die Schafhaltung anzubieten. Insbesondere vor dem Hintergrund des anlässlich der Sonderagrarministerkonferenz 2013 gefassten Beschlusses, 4,5 % der Finanzmittel von der I. in die II. Säule zu verschieben, um eine nachhaltige Landwirtschaft u. a. durch die Förderung des Grünlandes sowie der Raufutterfresser zu unterstützen, und da in diesem Fall keine Kostenbeteiligung durch die Länder notwendig wäre, sollte es den Lan-desministerien möglich sein, spezielle Programme für Schaf- und Ziegenhalter mit zwingendem Weidetierbezug auf den Weg zu bringen.
Erfreulich ist, dass sich in einigen Bundesländern Chancen für Programme abzeichnen, die durch die Schaf-/Ziegenhaltung nutzbar sein werden.
Um die Forderungen gegenüber dem Bundesminister aber insbesondere auch den Landesministerinnen und –Ministern nochmals deutlich zu machen, sind am 3. April Schafhalter unter Federführung des Landesschafzuchtverbandes Berlin-Brandenburg aus Brandenburg sowie auch aus anderen Teilen Deutschlands nach Cottbus gereist, um die berechtigten Forderungen gegenüber den Teilnehmern der Konferenz vorzutragen. Wir hoffen, so C. Lauenstein, dass die Anwesenheit der Schafhalter endlich positive Beschlüsse der Agrarministerkonferenz für unsere Branche nach sich zieht. Bereits seit den letzten beiden Agrarministerkonferenzen, an denen Schafhalter teilnahmen, warten wir auf diese Ergebnisse!
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