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Baden-Württembeberg: Naturschützer und Schäfer positionieren sich gemeinsam

Der Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg (LSV) hat zusammen mit dem dortigen Landesverband des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um sich gemeinsam für bessere Rahmenbedingungen für die traditionelle Schäferei einzusetzen.
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Wie die Verbände bekanntgaben, fordern sie unter anderem eine bessere Bezahlung der Schäfer sowie einen höhere Verfügbarkeit von Weideflächen. „Wir Naturschützer können das, was die Hüteschafhaltung quasi im Vorbeigehen für die Natur leistet, nicht ersetzen“, erklärte NABU-Landesvorsitzender Dr. Andre Baumann. Schafe seien lebendige Biotopvernetzer, weil sie in Fell und Magen Pflanzensamen verbreiteten. Sie bewahrten wertvolle Kulturlandschaften wie Wacholderheiden und Magerrasen und versorgten zudem die Menschen mit klima- und naturfreundlich produziertem Fleisch, Wolle und Milch. Wenn das Land diese Naturschutzleistungen anderweitig einkaufen müsste, käme das deutlich teurer, als den Schäfereibetrieben durch eine bessere Bezahlung ihrer Leistungen das Überleben zu ermöglichen. Als entscheidende Finanzierungsmöglichkeiten benennt der NABU dabei den Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich (MEKA) und die Landespflegerichtlinie. Kritisch sehen NABU und LSV aktuelle Signale aus der Landespolitik, wonach die Weideprämie nur für Kühe gelten soll. Diese Prämie auf die Schafe auszudehnen, wäre notwendig um den Rückgang der Schafzahlen im Land zu stoppen. LSV-Vorsitzender Alfons Gimber ergänzte, dass ohne aufwandsgerechte Bezahlung und Honorierung der Leistungen es bald unmöglich sein werde, junge Menschen für die Schäferei zu begeistern. Im Durchschnitt verdiene ein Schäfer nur 4,85 Euro pro Stunde, zitierte der Schäfer aus dem Schafreport der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume. Gimber beklagte außerdem Engpässe bei den Weideflächen. Insbesondere im Herbst und Winter sei man darauf angewiesen, dass Landwirte Wiesen oder begrünte Äcker zur Verfügung stellten. Damit das häufiger passiere, müsse das Land diesen Landwirten finanzielle Anreize bieten.
AgE
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