Vor 2014 kein Impfstoff für Schmallenberg-Virus
Mit einer Bereitstellung von
Impfstoffen, die gegen das
Schmallenberg-Virus wirken,
ist vor dem Jahr 2014 nicht zu
rechnen.
- Veröffentlicht am
Zudem stehen vier Monate
nach dem weltweit erstmaligen
Nachweis dieses Virus immer
noch keine Testverfahren zur
Verfügung, die als Reihentest
für großflächige Untersuchungen
geeignet sind.
Zu dieser Einschätzung
kommt eine Expertenrunde,
die sich Anfang März 2012 im
Haus des Deutschen Bauernverbandes
(DBV) beraten hat.
Mit einem Test würden sich zumindest
Tiere erkennen lassen,
die die Krankheit bereits überstanden
haben. Die fehlende
Diagnostik ist neben den vielen
Fragen eines der Hauptprobleme
für das richtige Management
dieser Erkrankung, die
bisher hauptsächlich Schaflämmer
geschädigt hat.
Bis ein Impfstoff praxisreif
sei, sind die betroffenen Tierhalter
den Folgen dieser Virusinfektion
vergleichsweise hilflos
ausgesetzt, da vermutlich
auch Mittel gegen Mücken, die
als Überträger in Frage kommen,
keine hundertprozentige
Sicherheit bieten. Dies hätten
auch die Erfahrungen der Blauzungenkrankheit
gezeigt. Somit
bleibe abzuwarten, inwieweit
durch eine natürliche Immunisierung
bereits infizierte
Tiere geschützt seien und damit
auch ihre Lämmer und Kälber.
Das Schmallenberg-Virus
wurde im November 2011 erstmals
in Deutschland nachgewiesen.
In den meisten Fällen
wurde der Virus bei Schafen
nachgewiesen, die aufgrund
der Infektion missgebildete
oder tote Lämmer zur Welt gebracht
hätten. Wie die Auswirkungen
auf Rinder sind, könne
erst bewertet werden, wenn die
Kalbesaison weiter vorangeschritten
ist.
Prof. Franz-Josef Conraths
vom Friedrich-Loeffler-Institut
machte in der Expertenrunde
deutlich, dass zwar einige Ähnlichkeiten
zur Blauzungenkrankheit
bestehen, bei dieser
Erkrankung die infizierten Tiere
selbst jedoch kaum Krankheitszeichen
aufweisen. Missbildungen
beschränken sich
auf die noch ungeborenen
Nachkommen.
Von ähnlichen Viren, die in
anderen Ländern wie Australien
oder Japan zuvor auftraten,
leitete Conraths ab, dass die Infektion
des Muttertieres nur in
einem wenige Tage andauernden
Stadium der Trächtigkeit
Auswirkungen für Lämmer und
Kälber hat.
Dr. Krieger vom Bundesministerium
für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz
nahm zu Entschädigungs-
oder Beihilfezahlungen
Stellung. Danach setze sich die
Bundesregierung bei der EUKommission
für die Möglichkeit
von Beihilfezahlungen
über die Tierseuchenkasse ein.
Der DBV spricht sich zudem für
Liquiditätshilfen durch die
Landwirtschaftliche Rentenbank
aus.
DBV
DBV
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.