Schmallenberg-Virus: Aktuelle Informationen
In Deutschland wurde bisher
(Stand: 16. März) bei Tieren
aus 980 Betrieben das „Schmallenberg-
Virus“ festgestellt:
- Veröffentlicht am
143
Rinder-, 796 Schaf- und 41 Ziegenhaltungen.
Die Fälle traten in Nordrhein-
Westfalen (59 Rinder-/256
Schaf-/11 Ziegenhaltungen),
Niedersachsen (39/134/6),
Hessen (9/111/6), Schleswig-
Holstein (18/98/1), Rheinland-
Pfalz (8+1 Bison/38/5),
Baden-Württemberg (2/21/5),
Brandenburg (2/19/–), Thüringen
(–/30/2), Sachsen-Anhalt
(1/23/2), Hamburg
(2/6/–), Bayern (–/15/1),
Sachsen (1/32/–), Mecklenburg-
Vorpommern (1/9/1), im
Saarland (–/3/1) und in Berlin
(–/1 /–) auf.
Wegen des Schmallenberg-
Virus haben bislang 15 Drittstaaten
Handelsbeschränkungen
für Zuchtmaterial und lebende
Wiederkäuer aus
der EU eingeführt.
Belgischen Wissenschaftlern
ist es jetzt
gelungen, die Überträger
des Schmallenberg-
Erregers zu identifizieren.
Es handle sich um
Mückenarten, die auch
die Blauzungenkrankheit
(BTV) übertrugen,
teilte das Institut für
Tropenmedizin in Antwerpen
mit. Der Erreger
sei in den Gnitzen-
Arten Culicoides obsoletus,
C. dewulfi und C.
pulicaris nachgewiesen
worden – drei der fünf
Arten, die auch BTV
übertrugen.
www.fli.bund.de/AgE
Forschern des Friedrich-Loeffler-
Instituts (FLI) auf der Insel
Riems ist es gelungen, das
„Schmallenberg-Virus“ erstmals
sichtbar zu machen.
Die Arbeitsgruppe für Elektronenmikroskopie
um Dr. Harald
Granzow am Institut für
Infektionsmedizin des FLI stellte
den Erreger durch hochauflösende
elektronenmikroskopische
Analysen aus infizierten
Zellen dar. Die Form des Virus
ähnelt der anderer Bunyaviren,
es ist als von einer Membran
umhülltes Partikel mit einem
Durchmesser von etwa 100 Nanometern
(1nm = 1 Millionstel
Millimeter) zu erkennen. Die
Membran umschließt die drei
Segmente der Erbinformation.
„Damit ist ein weiterer wichtiger
Schritt zum Verständnis
des Schmallenberg- Virus getan“,
so der Präsident des FLI,
Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas C.
Mettenleiter.
Das Schmallenberg-Virus
wurde im November von einer
Forschergruppe um den Leiter
des Instituts für Virusdiagnostik
des FLI, Dr. Martin Beer,
weltweit erstmals beschrieben.
Es wird von Insekten übertragen
und ist für Missbildungen
bei neugeborenen Lämmern
und Kälbern verantwortlich.
www.fli.bund.de
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