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VDL-Informationen: Dringende Hilfe erforderlich

Angesichts der dramatischen Entwicklung beim Seuchengeschehen des Schmallenberg-Virus (siehe Seite 15) haben sich der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände in einem gemeinsamen Schreiben an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner mit der Bitte um Hilfe gewandt:
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Sehr geehrte Bundesministerin Ilse Aigner, die Ausbreitung des Schmallenberg- Virus belastet in besonderer Weise die Schafhaltung. Aktuell gibt es 718 Fälle, von denen 642 Fälle auf Schafhaltung, 35 Fälle auf Ziegenund 41 Fälle auf Rinderhaltung fallen. Damit nicht das gleiche Szenario auftritt, wie bei der Blauzungenkrankheit, ist ein frühzeitiger Strategieplan und entsprechende Hilfen vor Ort notwendig, um die betroffenen Betriebe nicht in dieser schwierigen Situation allein zu lassen. So begrüßen wir es sehr, dass gemeinsam mit den Landesministerien permanent ein Monitoring vorgenommen wird, bei dem eine Übersicht über die aktuellen Fälle beim Friedrich- Löffler-Institut (FLI) zusammengetragen werden. Darüber hinaus ist es dringend notwendig, dass an der Entwicklung eines Impfstoffes gearbeitet wird, was die eindeutige Identifizierung des Erregers natürlich voraussetzt. Hier bitten wir Sie Forschungsaktivität zu unterstützen bzw. bei der EU-Kommission einzufordern. Wir dürfen daran erinnern, dass sich bei der Bekämpfung der Blauzungenkrankheit gerade die Schafhaltung sehr schnell dazu bereit erklärt hatte - trotz aller Vorbehalte - eine Impfung in jedem Falle vorzubereiten. Ferner bitten wir, mit Ihren Länderkollegen ein Maßnahmenpaket zu erarbeiten, damit betroffene bzw. geschädigte Betriebe eine finanzielle Unterstützung für die aufgetretenen Ausfälle erhalten. Ausfälle sind
- verkrüppelte sowie
- nicht lebensfähige Lämmer,
- Leistungsdepressionen bei Mutterschafen sowie
- Mutterschafe, die aufgrund von Komplikationen beim Geburtsverlauf verenden.
Hier bitten wir Sie eine entsprechende Unterstützung zu beschließen. Gerne sind wir bereit, Ihnen hinsichtlich einer Kostenkalkulation der entstandenen Schäden zu zuarbeiten. Wichtig ist aus unserer Sicht auch, die Erarbeitung eines Maßnahmenplanes zur Verhinderung der zukünftigen Erkrankung an dem Schmallenberg- Virus. Denkbar wäre hier beispielsweise, dass es durch entsprechende Routineuntersuchungen möglich werden sollte, festzustellen, ob Mutterschafe bereits in der Vergangenheit von diesem Erreger befallen worden und eine Immunität aufgebaut haben. Diese Tiere könnten dann voraussichtlich problemlos dem Bock zur Bedeckung zugeführt werden. Mutterschafe bzw. -ziegen, bei denen keine Immunität festzustellen ist, wären einerseits gefährdete Tiere und hier müsste geprüft werden, wann bzw. in welchem Zeitraum eine Bedeckung vorgenommen werden könnte, damit eine mögliche Infektion nicht zu Schäden beim Fötus führt. Bekanntermaßen führt nur die Infektion in einem bestimmten Trächtigkeitszeitraum zu körperlichen Anomalitäten der Föten. Abschließend bitten wir Sie daher ganz herzlich, die gesamte Thematik möglichst zeitnah in einer Arbeitssitzung zu erörtern, damit strategische Vorschläge für das Jahr 2012 erarbeitet und festgelegt werden können. Wir hoffen, dass Sie unsere Vorschläge aufgreifen werden. Uns ist die Tierhaltung sehr wichtig, insbesondere auch die Bekämpfung des Erregers, der für die Tiere, wie auch für die betroffenen Betriebe eine massive Belastung darstellt.
Mit freundlichen Grüßen Gerd Sonnleitner, Präsident des DBV; Carl Lauenstein, Vorsitzender der VDL
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