Bundesamt für Naturschutz: Grünlandverlust ist dramatisch
Das Bundesamt für Naturschutz
(BfN) warnt vor den Folgen des
weiter anhaltenden massiven
Verlusts an Grünland in den
letzten Jahren in Deutschland.
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Grünlandflächen sind nicht nur
prägende Elemente in der Agrarlandschaft
mit hohem ästhetischem
Naturwert, sondern
haben eine hohe Bedeutung für
zahlreiche Artengruppen wie
auch für den Boden-, Wasserund
Klimaschutz. Von 1990 bis
2009 hat sich die Grünlandfläche
in Deutschland um 875.000
ha verringert, – mit teilweise
dramatischen Folgen für typische
Pflanzen- und Tierarten.
„Grünland hat für den Schutz
von Biodiversität, aber auch für
die Ressourcen Wasser, Boden
und Klima eine zentrale Funktion.
Nur wenn es uns gelingt, das
noch verbleibende Dauergrünland
in Umfang und Qualität zu
sichern und zu entwickeln,
können wir unserer Verantwortung
gerecht werden und die
bis 2020 vereinbarten Biodiversitätsziele
auf europäischer und
bundesdeutscher Ebene erreichen“,
sagte die Präsidentin des
Bundesamts für Naturschutz,
Prof. Beate Jessel im Vorfeld
der Internationalen Grünen
Woche in Berlin.
Wichtigste Ursache des
Grünlandumbruchs ist der
massiv gestiegene Maisanbau.
Ein Umbruch von Grünland
ist dabei insbesondere auch für
den Klimaschutz negativ, da
Grünland hohe Mengen an
Kohlenstoff bindet, die beim
Umbrechen wieder aus den Böden
entweichen.
Nach Ansicht der BfN-Präsidentin
ist es daher unabdingbar,
mit den Instrumenten der
Europäischen Agrarpolitik
(GAP) den Erhalt von Dauergrünland
zukünftig auch auf
Betriebsebene zu verankern.
Die entsprechenden extensiven
Nutzungssysteme mit Weidetierhaltung,
1-2 schürigen
Wiesen oder dem ökologischen
Landbau, die einer natur- und
artgerechten Tierproduktion
und dem Erhalt der Biodiversität
besonders dienen, müssten
für die Landwirte attraktiver
und rentabel werden.
Neben den traditionellen
Nutzungen als Wiesen und
Weiden sollten hierbei auch
neuartige Nutzungen wie Agroforstsysteme
oder großflächige
Weidelandschaften stärker berücksichtigt
werden.
BfN
BfN
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