Landwirtschaftliche Krankenkasse: Härteregelung für Schäfer weiterhin möglich
Bei den Beiträgen zur Landwirtschaftlichen Krankenkasse in
den neuen Bundesländern sollte es zu erheblichen Beitragssteigerungen
kommen. Die ostdeutschen Landesschafzuchtverbände
konnten weiterhin eine Härteregelung erreichen.
- Veröffentlicht am
Mit den im Jahr 2010 vorgenommenen
Änderungen
in der Erfassung der veranlagten
Kulturarten (Nutzung
der InVeKoS*-Daten) durch die
Landwirtschaftliche Krankenkasse
Mittel- und Ostdeutschland
(LKK) sollte es im Jahr
2011 zu einer erheblichen Beitragssteigerung
(Verdreifachung!)
für die Schafhalter
Ostdeutschlands kommen, da
sie nicht mehr wie in der Vergangenheit
über die Mutterschafe,
sondern zusätzlich auch
über die von ihnen genutzte
Grünlandfläche veranlagt werden
sollten.
In dem am 12. November
2010 geführten konstruktiven
Gespräch zwischen Vertretern
aller ostdeutschen Landesschafzuchtverbände
und dem
stellvertretenden Geschäftsführer
der LKK, Herrn Reichle,
konnte vereinbart werden, dass
die mit Schafen beweideten
Flächen im Beitragsbescheid
2011 unberücksichtigt bleiben,
wenn der Schafhalter einen
durch die Landwirtschaftsverwaltung
beglaubigten Nachweis
über die mit Schafen genutzten
Flächen bei der LKK
einreichen (siehe Schafzucht
24/2010). Dies wurde von vielen
Schäfern praktiziert, so
dass es bei ihnen zu keinen Beitragssteigerungen
kam.
Da dieses Verfahren einen
erhöhten Verwaltungsaufwand
für die LKK mit sich bringt, war
diese Vorgehensweise jedoch
nur als Übergangsregelung für
das Jahr 2011 vereinbart.
Die Landesschafzuchtverbände
wollten gemeinsam mit
ihren Ministerien für die Beitragserhebung
ab 2012 eine
Kennzeichnung der Schafweiden
im InVeKoS-Antrag erreichen,
was jedoch in der Kürze
der Zeit nicht umsetzbar war.
Den ostdeutschen Schafzuchtverbänden
ist es nun in
einem weiteren Gespräch mit
der LKK erneut gelungen, das
im Jahr 2011 praktizierte Antragsverfahren
für das Jahr
2012 fortzuführen.
Wir fordern alle Schafhalter
auf, den Antrag auf die Härteregelung
für ihren Betrieb zu
stellen, um unsere Bemühungen
für tragbare Beiträge zu
unterstützen.
Übrigens teilte die LKK in
diesem Gespräch weiterhin
mit, dass die Beiträge für das
kommende Jahr generell niedriger
ausfallen werden!
(*InVeKoS = Integriertes Verwaltungs-
und Kontrollsystem,
durch die EU-Kommission eingeführtes
System zur Durchsetzung
der Gemeinsamen Agrarpolitik
(GAP). InVeKoS ist ein
wesentliches Kontrollinstrument
für die Agrarausgaben der EU.)
Dr. Hans-Jörg Rösler Landesschafzuchtverband Sachsen-Anhalt
Dr. Hans-Jörg Rösler Landesschafzuchtverband Sachsen-Anhalt
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