Tierkennzeichnung: Auch auf Shetland gibt es erhebliche Probleme
In einem Schreiben vom 1. Juli
wandte sich das Shetland Islands
Council und Shetland
Agricultural Panel an den Deutschen
Bauernverband. Darin machten sie die Probleme
der elektronischen Einzeltierkennzeichnung
bei Schafen
und Ziegen aus ihrer Sicht
deutlich und erkundigten sich
nach dem Stand des Gerichtsverfahrens
in Deutschland.
Nachfolgend die Antwort von
DBV-Präsident Sonnleitner, der
die Anliegen der VDL und damit
der Schafhalter aus dem
Bundesgebiet unterstützt, an
den Vorsitzenden des Shetland
Agricultural Panel:
- Veröffentlicht am
„Sehr geehrter Herr Councillor
Cooper,
vielen Dank für Ihr Schreiben
vom 1. Juli bezüglich der Problematik
der elektronischen Schafkennzeichnung
auf den Shetland
Inseln. Ich kann Ihnen versichern,
dass unsere deutschen
Schäfer mit ähnlichen Problemen
bei der Implementierung
der Verordnung (EG) 21/2004
konfrontiert sind. Auch jüngste
Befragungen in der COPA-Arbeitsgruppe
Schaf- und Ziegenfleisch
haben gezeigt, dass europaweit
Probleme für den Berufsstand
hervorgerufen werden.
Wie Sie richtig bemerkten,
sind unsere deutschen Schäfer
im Hinblick auf die Umsetzung
der Einzeltierkennzeichnung vor
Gericht gezogen. Dies wurde von
einer breiten Mehrheit der Schafund
Ziegenhalter sowie auch
dem ungarischen Schaf- und
Ziegenzuchtverband unterstützt.
Vor wenigen Tagen hat das
Oberverwaltungsgericht Rheinland-
Pfalz in der mündlichen
Verhandlung die Klage gegen die
Einzeltierkennzeichnung für zulässig
erklärt und eine Beweisaufnahme
angekündigt.
Mit der Klage wird geltend gemacht,
dass die Einzeltierkennzeichnung
Grundrechte der
Schaf- und Ziegenhalter verletzt,
weil sie eine effektive Tierseuchenbekämpfung
erschwert, zu
beträchtlichen bürokratischen
und finanziellen Belastungen
führt und außerdem die elektronischen
Ohrmarken nicht verlässlich
funktionieren und zu
erheblichen Verletzungen der
Tiere führen.
Die Schaf- und Ziegenhalter
streben eine Rückkehr zur Bestandskennzeichnung
an.
Im Mai dieses Jahres traf ich
den zuständigen EU-Kommissar
für Gesundheit und Verbraucher,
John Dalli, zu einem Gespräch
in Brüssel. Angesprochen auf die
Einzeltierkennzeichnung, zeigte
er sich an einer Fortführung des
Dialogs interessiert. Die Ergebnisse
der FVO-Untersuchungskommission
aus den verschiedenen
EU-Mitgliedstaaten bleiben
in diesem Zusammenhang abzuwarten.
Zu den zuständigen
Stellen in der Generaldirektion
für Gesundheit und Verbraucherpolitik
stehen wir, auch über
den europäischen Bauern- und
Genossenschaftsverband COPACOGECA,
in ständigem Kontakt.
Lieber Herr Cooper, wegen der
grundlegenden Bedeutung der
Thematik für den europäischen
Schafsektor bleibt ein Austausch
zwischen den EU-Mitgliedstaaten
und den jeweiligen Regionen
unerlässlich. Gerne führe ich
den Dialog mit Ihnen im Bereich
der Schafkennzeichnung weiter
fort. […] VDL
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