Flächenkonkurrenz: Wie groß ist eigentlich Deutschlands Biogasfläche heute schon?
Über den tatsächlichen Flächenbedarf
für die Biogaserzeugung
in Deutschland bestehen
erheblich abweichende
Schätzungen. Diese reichen
von 650.000 ha bei der Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe
(FNR) bis mehr als 1
Mio. ha beim Deutschen Biomasseforschungszentrum
(DBFZ).
- Veröffentlicht am
Jaqueline Daniel-Gromke
vom DBFZ bezifferte vor kurzem
bei einer Veranstaltung
des Biogasrates den Flächenbedarf
für Deutschlands Biogasanlagen
Ende 2010 auf 1,1 Mio.
ha. Ausgehend von der installierten
elektrischen Anlagenleistung,
der Substratverteilung
und mittleren Hektarerträgen
wurde für die Anbaufläche zur
Biogaserzeugung eine Abschätzung
vorgenommen. „Wohlwissend,
dass es sich dabei um
mittlere Ertragsniveaus handelt“,
wie die DBFZ-Expertin
betont.
Als Frischmasseertrag für
Mais wurden beispielsweise
50 t pro ha zugrundegelegt.
Für das Jahr 2008 geht sie von
580 000 ha aus, auf denen in
Deutschland nachwachsende
Rohstoffe zur Biogasnutzung
angebaut wurden. Dabei sei zu
berücksichtigen, dass die abgeschätzte
Fläche entscheidend
von den gewählten Hektarerträgen
aller betrachteten Kulturarten
abhänge. Etwa die
Hälfte der gesamten Flächennutzung
für Biogas sei bei diesem
Flächenszenario auf Mais
zurückzuführen.
Bei der Veranstaltung des
Biogasrates wies Daniel-Gromke
auf die vergleichsweise hohen
Maisanteile – bezogen auf
die Frischmasse – in Nordrhein-
Westfalen und Niedersachsen
hin, die sie auf 56 % bzw. 70 %
bezifferte. In Ostdeutschland
sei hingegen der Anteil von
Gülle am Substratmix relativ
groß. AgE
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