DAS INTERVIEW ZUM FILM: Vom Hirtenzug-Virus infiziert
Peter Schanz drehte den Film zum Europäischen Hirtenzug. Monatelang waren er und seine
Frau Anke in Deutschland, den Niederlanden, in Belgien und Luxemburg unterwegs, bei Regen
und bei Sonnenschein. Wie es zu dazu kam, hat er uns erzählt.
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Schafzucht: Wie kam es eigentlich
zu der Idee, einen Film
über den Europäischen Hirtenzug
zu drehen?
Peter Schanz: Der Auftrag eines befreundeten Schäfers schien überschaubar: „Am 24. Juni findet in Blomberg eine größere Veranstaltung statt. Ein paar Schafe, eine Hirtenstabübergabe, Veterinäre, Politiker. Dauert nicht lange – vielleicht zwei, drei Stunden. Wäre mir aber wichtig, dass das Ganze von Profis gefilmt wird – für eine kleine DVD als Beleg für eine Eingabe beim Europäischen Gerichtshof. Eine längere Fassung allerdings auch für mich. Zur Erinnerung für später. Habt ihr Zeit?“ Wir hatten. Zufällig. Daraus entwickelte sich eine der spannendsten Filmproduktionen, die wir bisher realisiert hatten – vergleichbar nur den immerhin zwei abendfüllenden Spielfilmen, die bislang auf unserem Konto stehen. Zum Termin Blomberg gesellten sich Paderborn, Unna....Damit war unser Auftrag eigentlich erledigt. Auch, was das Honorar angeht. Doch da waren wir schon mit dem Virus „Hirtenzug“ infiziert. Mit voller Wucht sozusagen. Wir machten weiter – auf eigene Kappe. Das Ergebnis sind 1700 Min. Rohfilmmaterial (von denen ca. 110 Verwendung finden). Nicht gerechnet die 180 Min., die uns verloren gingen, als man in Brüssel unser Auto aufbrach und außer einer wertvollen Kamera auch den Rucksack stahl, in dem sie sich befanden. Schaden insgesamt für uns: rund 4000 Euro. Immerhin.
Schafzucht: Welche Kosten und vor allem welche Arbeit kamen außerdem auf Sie zu?
Peter Schanz: Professionelle Filme, die verkauft werden, müssen GEMA-freie Musiken enthalten. Sonst gibt es Ärger. Unser Film enthält eine Menge solcher, liebevoll ausgewählter Musiken. Kostenpunkt: weitere 1000 Euro. Gefahrene Kilometer durch alle beteiligten Länder: ca. 6000. Dazu Verpflegungs- und Übernachtungsaufwand für zwei Personen, hunderte von Stunden für Filmschnitt, Nachvertonung, ein Drehbuch schreiben, sämtliche Kommentar-Texte entwickeln und im Tonstudio einsprechen... usw. Einen Teil dieser immensen Gesamtproduktionskosten finanzierte unser Schäfer-Freund mit. Aber der Löwenanteil liegt bei Blautann-Film.
Schafzucht: Und dennoch haben Sie den Hirtenzug bis zum Ende in Trier begleitet?
Peter Schanz: Ja, selbstverständlich. Wir zählen diese Fakten nicht auf, um Eindruck zu schinden. Sie sollen einfach nur aufklären. Viele Menschen können sich nun mal kein Bild davon machen, was wirklich hinter einer derartigen Produktion steckt – außer Begeisterung und bedingungslosem Einsatz (auch bei Mistwetter!). Wir konnten es anfangs ja auch nicht, was die einzigartige Leistung des Hirtenzuges angeht. Heute sind wir schlauer. Und dankbar dafür!
Peter Schanz: Der Auftrag eines befreundeten Schäfers schien überschaubar: „Am 24. Juni findet in Blomberg eine größere Veranstaltung statt. Ein paar Schafe, eine Hirtenstabübergabe, Veterinäre, Politiker. Dauert nicht lange – vielleicht zwei, drei Stunden. Wäre mir aber wichtig, dass das Ganze von Profis gefilmt wird – für eine kleine DVD als Beleg für eine Eingabe beim Europäischen Gerichtshof. Eine längere Fassung allerdings auch für mich. Zur Erinnerung für später. Habt ihr Zeit?“ Wir hatten. Zufällig. Daraus entwickelte sich eine der spannendsten Filmproduktionen, die wir bisher realisiert hatten – vergleichbar nur den immerhin zwei abendfüllenden Spielfilmen, die bislang auf unserem Konto stehen. Zum Termin Blomberg gesellten sich Paderborn, Unna....Damit war unser Auftrag eigentlich erledigt. Auch, was das Honorar angeht. Doch da waren wir schon mit dem Virus „Hirtenzug“ infiziert. Mit voller Wucht sozusagen. Wir machten weiter – auf eigene Kappe. Das Ergebnis sind 1700 Min. Rohfilmmaterial (von denen ca. 110 Verwendung finden). Nicht gerechnet die 180 Min., die uns verloren gingen, als man in Brüssel unser Auto aufbrach und außer einer wertvollen Kamera auch den Rucksack stahl, in dem sie sich befanden. Schaden insgesamt für uns: rund 4000 Euro. Immerhin.
Schafzucht: Welche Kosten und vor allem welche Arbeit kamen außerdem auf Sie zu?
Peter Schanz: Professionelle Filme, die verkauft werden, müssen GEMA-freie Musiken enthalten. Sonst gibt es Ärger. Unser Film enthält eine Menge solcher, liebevoll ausgewählter Musiken. Kostenpunkt: weitere 1000 Euro. Gefahrene Kilometer durch alle beteiligten Länder: ca. 6000. Dazu Verpflegungs- und Übernachtungsaufwand für zwei Personen, hunderte von Stunden für Filmschnitt, Nachvertonung, ein Drehbuch schreiben, sämtliche Kommentar-Texte entwickeln und im Tonstudio einsprechen... usw. Einen Teil dieser immensen Gesamtproduktionskosten finanzierte unser Schäfer-Freund mit. Aber der Löwenanteil liegt bei Blautann-Film.
Schafzucht: Und dennoch haben Sie den Hirtenzug bis zum Ende in Trier begleitet?
Peter Schanz: Ja, selbstverständlich. Wir zählen diese Fakten nicht auf, um Eindruck zu schinden. Sie sollen einfach nur aufklären. Viele Menschen können sich nun mal kein Bild davon machen, was wirklich hinter einer derartigen Produktion steckt – außer Begeisterung und bedingungslosem Einsatz (auch bei Mistwetter!). Wir konnten es anfangs ja auch nicht, was die einzigartige Leistung des Hirtenzuges angeht. Heute sind wir schlauer. Und dankbar dafür!
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