Europäischer Hirtenzug: „Wir wollen, dass Sie bleiben!“
Zeitgleich mit der
Ankunft der Schafe am
14. September
2010 in
Brüssel informierte die
VDL den Vorsitzenden
des Agrarausschusses im
Deutschen Bundestag in
Berlin über den Hirtenzug.
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Der Vorsitzende des Ausschusses
für Ernährung-, Landwirtschaft-
und Verbraucherschutz
des Deutschen Bundestags, Dr.
Hans-Michael Goldmann, war
der Bitte des Vorsitzenden der
Vereinigung Deutscher Landesschaftzuchtverbände
(VDL)
Carl Lauenstein gefolgt, sich
über die Hintergründe und Ziele
des Hirtenzugs zu informieren.
So fand am 14. September
2010 auf Einladung des Vorsitzenden
ein Gespräch mit den
Obleuten und einigen Berichterstattern
des Ausschusses für
Ernährung-, Landwirtschaftund
Verbraucherschutzes des
Deutschen Bundestags in Berlin
statt. Von Seiten der VDL
nahmen neben dem Vorsitzenden
auch die im Hirtenzug aktiv
eingebundenen Berufsschäfer
Frank Hahnel, Maik Gersonde
und Klaus Seebürger
teil. Seitens des Agrarausschusses
waren ebenfalls von jeder
Fraktion ein bis drei Teilnehmer
anwesend.
Die Vertreter der VDL wiesen
durch ihre persönliche Betroffenheit
auf die aktuelle Situation
der Schafhaltung hin. Die
aktuelle Agrarpolitik hat beispielsweise
dazu geführt, dass
in den letzten vier Jahren die
Zahl der gehaltenen Schafe in
Deutschland allein um ca. 13 %
gesunken ist, in den letzten
fünf Jahren die Zahl der Schafhalter
um fast 20 %. Das Interesse,
in die Schafhaltung einzusteigen,
sinkt von Jahr zu
Jahr aufgrund der schlechten
Zukunftsperspektive. Daher
wurde von allen Teilnehmern
die dringende Bitte an die Zuhörer
gerichtet, diesen Hirtenzug
und dieses Gespräch dafür
zu nutzen, bei den zukünftig
anstehenden Entscheidungen
die Folgewirkungen für die
Schafhaltung zu berücksichtigen.
Bei der Schafhaltung und
insbesondere der Wanderschafhaltung
handelt es sich um eine
Tierhaltung, die sowohl von
der Öffentlichkeit wie auch von
der Politik unterstützt wird.
Doch der zunehmende Bürokratismus
zwingt die Betriebe
entweder zur Aufgabe oder zu
einer deutlichen Intensivierung
der Tierhaltung. Das kann nicht
im Interesse der Politik sein.
Am Beispiel der anstehenden
Diskussion über die Agrarreform
nach 2013 und die konkrete
Umsetzung der derzeitigen
Agrarreform wurde an
konkreten Beispielen vermittelt,
welche Möglichkeiten bestehen, eine Wende für die Zukunft
der Schafhaltung einzuleiten.
Auch das Thema Kennzeichnung
und die Bitte, mit
dem neuen für Tiergesundheit
zuständigen EU-Agrarkommissar
das Gespräch zu suchen,
wurde vorgebracht.
Die Vertreter aller Fraktionen
machten in ihren Ausführungen
deutlich, dass die
Schafhaltung einen wichtigen
Bestandteil in der Landwirtschaft
darstellt und insbesondere
zur Erfüllung der Aufgaben
im Bereich des Küstenschutzes
und der Landschaftspflege
beiträgt. Der Vorsitzende
Dr. Goldmann, MdB, brachte es
mit den Worten auf den Punkt:
„Wir wollen, dass sie bleiben!“.
Die stellvertretende Vorsitzende
Ulrike Höfken, MdB: „Es
muss uns gelingen, dass das
Geld auch beim Hirten bzw.
beim Schäfer ankommt“ und
„beim Agrarausschuss ist der
Wille da, die Arbeit der Schäfer
zu unterstützen“.
Zum Abschluss überreichte
der Vorsitzende Carl Lauenstein
dem Vorsitzenden einen
Hirtenstab, verbunden mit der
herzlichen Bitte, die Anregungen
und eindringlich vorgebrachten
Wünsche umzusetzen. Nähere Informationen zum
Hirtenzug auf der neuen Homepage
www.hirtenzug.eu oder
bei VDL/DBV (s.voell@bauernverband.net ). VDL
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