Wölfe in Deutschland: Jäger erschießt Wolf
In Sachsen-Anhalt hat ein Jäger
einen Wolf erschossen. 50 Mitglieder
einer Jagdgesellschaft
hatten sich in Tuchheim nordöstlich
von Magdeburg getroffen.
Im Verlauf der Jagd hatte
ein 48 Jahre alte Jäger einen
Wolfsrüden erschossen.
- Veröffentlicht am
Der Wolf lebte seit einem
Jahr mit einer Wölfin auf dem
Truppenübungsplatz in Altengrabow.
Man vermutet, dass
das Paar Mitte Mai Welpen zur
Welt gebracht hat. „Die Wölfin
säugt die Jungen, und der
Wolfsrüde versorgt sie normalerweise“,
sagte der Wildtierexperte
des niedersächsischen
Umweltministeriums, Bernd
Hoffmann. „Die Wölfin kommt
in große Nöte, wenn der Versorger
erschossen wird.“
Die Umweltministerin von
Sachsen-Anhalt, Petra Wernicke
sagte, der Umgang mit
streng geschützten Arten sei
jagdliches Grundwissen. „Dies
zu ignorieren, ist unentschuldbar.“
Auch der Landesjagdverband
verurteilte den Abschuss.
Der Landesjagdverband sieht
die Zuwanderung von Wölfen
als einen Aspekt der biologischen
Vielfalt und nicht als Gefährdung
der Jagdreviere, sagte
ein Sprecher.
Dem Schützen droht eine
drastische Strafe, weil Wölfe
nach dem europäischen und
deutschem Naturschutzrecht
streng geschützt sind. Sollte
der Jäger das Tier vorsätzlich
getötet haben, erwartet ihn eine
Gefängnisstrafe von bis zu
fünf Jahren. Bei fahrlässiger
Tötung sieht das Gesetz noch
eine Freiheitstrafe von bis zu
sechs Monaten vor. Außerdem
kann die vorsätzliche oder fahrlässige
Tötung eines Wolfes mit
einer Geldbuße von bis zu
50.000 Euro geahndet werden.
Nach Angaben von Wolfsexperten
sind bundesweit seit
dem Jahr 2000 mindestens
sechs Wölfe erschossen worden,
darunter zwei Wölfe in
Niedersachsen. Die meisten
Wölfe in Deutschland leben in
der Lausitz. Dort werden fünf
Rudel mit insgesamt bis zu 50
Tieren vermutet. In Niedersachsen
war im Mai 2007 erstmals
ein hier heimisch gewordener
Wolf zweifelsfrei identifiziert
worden. Das Tier hält
sich offenbar noch immer in
der Südheide auf.
Red.
Red.
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