Belastete Schaflebern: Leitfaden für Schafhalter zur Vermeidung von Dioxineinträgen
Für Schafhalter hat das
Bundesumweltministerium
einen erweiterten Leitfaden
zur Vermeidung der Einträge
von Dioxin und Polychlorierten
Biphenylen (PCB) bei
der Lebensmittelproduktion
herausgegeben.
- Veröffentlicht am
Anlass für das neu herausgegebene
Heft sind Untersuchungsergebnisse
der Bundesländer,
die dokumentieren, dass die
Lebern von Schafen in Deutschland,
wie in einigen anderen
EU-Mitgliedstaaten, regelmäßig
Belastungen mit Dioxinen
oberhalb der EU-Höchstgehalte
aufweisen.
Die Ursachen dafür sind bislang
nicht bekannt. Um die Dimension
des Problems für
Deutschland abschätzen zu
können, müsse die Datenlage
verbessert und abgesichert
werden, forderte das Umweltressort.
Dafür würden bundesweit
im Rahmen eines Monitoringprojekts
umfangreiche Proben
von Schafleber gezogen.
Gleichzeitig werde die Schafhaltung
in den Betrieben analysiert,
um möglichst vollständig
und systematisch Schadstoffquellen
zu erfassen.
Der neu erschienene Leitfaden
für Tierhalter enthält einen
Fragebogen zur Betriebsanalyse
für Schafhalter. Ermittelt
werden darin Daten unter anderem
zu Haltungsform, Standort
des Betriebes, vorheriger
Nutzung des Auslaufareals, Hygiene,
Einstreu, Fütterung sowie
zu Lagerung der Futtermittel
und zu den Stallungen.
In der Broschüre betont das
Ministerium auch, für Milch als
das am umfangreichsten untersuchte
Lebensmittel sei festzustellen,
dass die Dioxinbelastung
zwischen 1987 und 2006
um rund 80 % von etwa 2,3 auf
rund 0,4 Pikogramm Dioxinäquivalente
je Gramm Milchfett
abgenommen habe. Die
Hintergrundbelastung der Umwelt
führe in der Regel heutzutage
nicht zu Überschreitungen
der zulässigen Grenzwerte für
diese die Gesundheit gefährdenden
Stoffe in Milch, Fleisch
oder Eiern.
Ein nationaler Alleingang etwa
im Hinblick auf ein mögliches
Verkehrsverbot für Schafleber
sei auch auf der Grundlage
der derzeit vorliegenden
Daten nicht möglich, unterstrich
das Umweltministerium.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung
(BfR) habe in einer
Stellungnahme vom 7. April
2009 vorerst vor dem Verzehr
von Schafleber gewarnt. Vor
diesem Hintergrund wartet das
Ministerium auf ein Gutachten
zur Sicherheit von Schafleber
von der Europäischen Behörde
für Lebensmittelsicherheit (EFSA).
(www.bmu.de/gesundheit_und_umwelt/downloads/doc/40840.php, E-Mail: bmu@broschuerenversand.de) AgE
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.