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Tierkennzeichnung: Erleichterung bei der elektronischen Kennzeichnungspflicht?

Schaf- und Ziegenhalter können auf gewisse Erleichterungen bei der elektronischen Kennzeichnungspflicht hoffen. EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou stellte gegenüber den EU-Agrarministern in Luxemburg in Aussicht, dass die Betriebe eventuell auf die Investition in teure Scanner verzichten können.
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Italien will keine Aufweichung der neuen Kennzeichnungsvorschriften,
dennoch laufen dort wie hier auf Sardinien neben ungekennzeichneten
Ziegen und Schafen sogar viele Rinderherden ohne Ohrmarken herum!
Italien will keine Aufweichung der neuen Kennzeichnungsvorschriften, dennoch laufen dort wie hier auf Sardinien neben ungekennzeichneten Ziegen und Schafen sogar viele Rinderherden ohne Ohrmarken herum!Dierichs
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Stattdessen soll die Erfassung der Tiere auch am Bestimmungsort – in der Regel ein Viehmarkt oder Schlachthaus – erfolgen können. Dies könnte für die Erzeuger zu erheblichen Einsparungen führen. Ein entsprechender Vorschlag soll jetzt im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit (SCoFCAH) vorgelegt werden. Gleichzeitig stellte Vassiliou jedoch klar, sie werde am Prinzip der elektronischen Einzeltierkennzeichnung festhalten. Eine Anfrage der Briten, die Tiere nicht verpflichtend ab dem sechsten bzw. neunten Monat zu kennzeichnen, sondern erst, wenn sie den Betrieb verlassen, lehnte die Kommissarin dagegen ab. Auch deutsche Schäfer sind mit der Kennzeichnungspflicht nicht glücklich; sie befürchten überbordende Bürokratie und darüber hinaus auch Tierquälerei. Am Rande des Ministerrats demonstrierten deshalb Schafhalter unter Leitung der VDL (siehe Seite 4 bis 7 in diesem Magazin) gegen die Regelung. Der Deutsche Bauernverband (DBV) schätzte die Zahl der anwesenden Schäfer auf rund 700. DBV-Präsident Gerd Sonnleitner forderte bei seiner Rede in Luxemburg im Hinblick auf die aktuellen Sorgen der Schafhalter einen raschen Bürokratieabbau in Zusammenhang mit der Kennzeichnungsregelung. Statt der verpflichtenden Einführung der elektronischen Kennzeichnung sei es aus Verbraucherschutz- wie auch Tierschutzgründen unbedingt notwendig, wieder zur Bestandskennzeichnung zum Zeitpunkt des Eigentumswechsels zurückzukehren. Ihre Forderungen wiederholten die Schafhalter auch gegenüber Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner , die sich am Rande der Kundgebung mit den Schäfern zum Meinungsaustausch traf (siehe Titelbild). Aigner unterstützte im EU-Agrarrat den Antrag Großbritanniens, die Kennzeichnung erst zum Zeitpunkt des Besitzerwechsels durchzuführen. Da die EU-Kommission diesen speziellen Punkt jedoch nicht mitträgt, müssten die Mitgliedstaaten einen einstimmigen Beschluss fassen, was unwahrscheinlich ist. Insbesondere Spanien und Italien, die beide bereits kräftig in die elektronische Kennzeichnung investiert haben, lehnen Aufweichungen der Bestimmungen ab. DBV und VDL kritisierten die Kennzeichnungspflicht darüber hinaus als tierquälerisch. Alljährlich rissen sich unweigerlich tausende Schafe im Aufzuchtbetrieb die dazu verwendeten Ohrmarken bei der Weidehaltung und ihrem Einsatz in der Landschaftspflege aus. In der EU-Kommission lässt man dieses Argument nicht gelten. Die Einführung der elektronischen Kennzeichnung verbessere den Tierschutz gegenüber herkömmlichen Markierungsmethoden. Die Tiere müssten nicht zwangsläufig mit Ohrmarken ausgerüstet werden. Je nach nationaler Ausgestaltung stünden mehrere Alternativen zur Verfügung:
- Der Sender könne als Keramikkugel (Bolus) verschluckt,
- als Glaskörper injiziert oder
- sogar in einem Plastikband am Bein angebracht werden. AgE
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