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Situationsbericht: Blauzungenerkrankung in Europa

Nachfolgend ein Protokollauszug des Ständigen Ausschusses für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit vom April 2009 zur Blauzungenerkrankung in Europa.
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Weiterhin ist höchste Aufmerksamkeit hinsichtlich der Blauzunge gefragt.
Weiterhin ist höchste Aufmerksamkeit hinsichtlich der Blauzunge gefragt.Dierichs
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Belgien: Es wurden wegen des harten Winters keine Culicoides- Mücken gefangen. Die erste Impfstofflieferung für die Kampagne 2009 gegen BTV-8 erfolgte am 15. März. Mit der Impfung wurde begonnen. Für BTV-1 wurde eine Impfstoffreserve angelegt, es wird aber nicht gegen BTV-1 geimpft.

Dänemark: 2008 waren 15 BTV-Infektionen gemeldet worden. Im gesamten Landesgebiet wird mittlerweile geimpft. Im nördlichen Drittel wurden 2009 bei Milchprobenuntersuchungen keine BTVNachweise geführt. 2008 wurden ca. 930 000 Rinder und ca. 155 000 kleine Wiederkäuer geimpft. Die Impfdecke lag bei ca. 86 %. Der Impfplan für 2009 beinhaltet eine obligatorische Impfung mit Ausnahmemöglichkeiten, die ca. 6 % der Population betreffen dürften. Rinder sollen bis 31. Mai vakziniert werden, kleine Wiederkäuer bis zum 31. August. Wiederholungsimpfungen sind im Abstand von 1 Jahr vorgesehen. Es gab gelegentlich Aborte nach Impfungen, die aber vermutlich eher auf das Applikationsverfahren als auf den Impfstoff an sich zurückzuführen sind. Die Impfungen wurden durch die Landwirte durchgeführt, bei Handelstieren (innergemeinschaftlich, Export) werden die Impfungen durch Tierärzte vorgenommen.

Frankreich: 2008 wurden 32 348 Fälle ermittelt (27 413 Serotyp 8, 4838 Serotyp 1 und 97 Serotyp 1+8). Die vektorfreie Zeit begann am 15. Januar 2009 und lief am 11. März ab. Im Rahmen der Sentineltierüberwachung für 2009, deren Modalitäten noch diskutiert werden, soll die Ausdehnung vor allem des Serotyps 1 ermittelt werden. Es sollen vorwiegend serologische Tests bei Rindern durchgeführt werden. Gegen BTV 8 wurden 2008 ca. 8 Mio. Rinder und 5,2 Mio. kleine Wiederkäuer geimpft. Die Vakzinierung gegen BTV 1 wurde bisher bei 1,35 Mio. Rindern und 2,1 Mio. Schafen und Ziegen durchgeführt. Für 2009 wurden 15 Mio. Dosen für Rinder und 21,5 Mio. Dosen BTV-8-Impfstoff für kleine Wiederkäuer verteilt. Bei BTV 1 stehen 3 Mio. Dosen für Rinder und 5,7 Mio. für kleine Wiederkäuer zur Verfügung. Auf Korsika sind die BTVSerotypen 1, 4 und 16 vorhanden. Serotyp 8 wurde bisher nicht festgestellt. Auf Grund von BTV-8-Vorkommen im Norden Sardiniens wird allerdings demnächst auch auf Korsika gegen BTV 8 geimpft.

Griechenland: Auf der Insel Chios wurden am 12. März fünf Rinder und ein Schaf als serologisch positiv für BTV gemeldet. Es wurde noch kein Serotyp ermittelt. In Lesbos, wo in der Vergangenheit 78 Fälle von BTV 8 und 16 festgestellt worden waren, gab es zuletzt keine neuen Fälle.

Italien: Im nördlichen Drittel des Landes werden Sentineltiere zweimal monatlich, im mittleren und südlichen Drittel monatlich auf BTV untersucht. 2008 gab es Restriktionszonen im Hinblick auf die Serotypen 1, 2, 4, 8, 9 und 16. Ein neuer Fall von BTV-8 wurde aus dem Süden Siziliens gemeldet.

Norwegen: Ein vierter BTVFall wurde am 6. März 2009 in der bereits betroffenen Region im Süden des Landes festgestellt. In der 20-km-Zone und der 100-km-Zone wurden weitere Untersuchungen eingeleitet. Norwegen will nicht gegen BTV-8 impfen, sondern die Krankheit ohne Impfung tilgen. Es werden deshalb regelmäßig Untersuchungen von Milchund Blutproben durchgeführt.

Portugal: Es gibt derzeit keine Hinweise auf eine Zirkulation von BTV 4. BTV 1 wurde in der letzten Saison bei 78 Herden in vier Regionen gefunden. Im März wurde auf dem Festland auf freiwilliger Basis mit der BTV-8-Impfung begonnen, obwohl dieser hier bisher nicht gefunden wurde. Portugal betrachtet sich diesbezüglich als Niedrigrisikogebiet.

Rumänien: Die aufgrund des BT-Falles im Nordosten Ungarns im Grenzgebiet Rumäniens eingerichtete Sperrzone soll nach weiteren Überprüfungen aufgehoben werden.

Spanien: Pressemeldungen über nachteilige Effekte der Impfung gegen die BT haben sich in letzter Zeit gehäuft. Es wurde aber bei Untersuchungen eine normale Morbidität von 0,037 % und eine Mortalität von 0,02 % nach der Impfung festgestellt. Es wurden vorwiegend nervöse Symptome innerhalb von 4 bis 6 Tagen nach der Vakzinierung beobachtet. 2009 waren in 48 Tierhaltungen in vier verschiedenen Provinzen Abnormalitäten bis hin zu Todesfällen aufgetreten.

VDL
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