Parasitendruck auf Schafweiden reduzieren
Der Befall mit Endoparasiten belastet Schafe teils erheblich. In Verbindung mit der beeinträchtigten Tiergesundheit kommt es häufig auch zu wirtschaftlichen Einbußen und hohem Medikamenteneinsatz. Das Tierwohl-Kompetenzzentrum Schaf (TWZ Schaf) hat Lösungsansätze für ein systematisches Parasitenmanagement zusammengefasst.
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Um den Einsatz von Wurmmitteln, und zugleich den Parasitenbefall bei Schafen auf natürliche Weise zu reduzieren, hilft es, das Weidemanagement zu optimieren. Darüber hinaus hilft auch der Anbau spezieller Futterpflanzen auf den Weideflächen. Denn bestimmte Pflanzeninhaltsstoffe unterstützen die Bekämpfung von Endoparasiten und fördern gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Schafe.
Dieser Ansatz gewinnt zunehmend an Bedeutung, zumal die Resistenzbildung von Endoparasiten gegenüber den gängigen, synthetischen Wurmmitteln weiter voranschreitet.
Gezielte Weidenutzung minimiert Parasitendruck
Die Reihenfolge, in der Flächen beweidet werden, ist ein effizientes Steuerungselement, um den Parasitendruck auf der Weide zu reduzieren. Wichtig ist es auch, den Reproduktionszyklus der Endoparasiten im Blick zu behalten, da sich je nach Stadium unterschiedlich hohe Infektionsrisiken ergeben. Dabei haben Weideflächen, die jährlich nur einmal mit den kleinen Wiederkäuern Schafen oder Ziegen beweidet werden, den niedrigsten Parasitendruck.
Grundsätzlich ist eine kurze Beweidungsdauer der Weiden mit anschließend langen Beweidungspausen von mindestens sechs oder besser zwölf Wochen ratsam. Dadurch wird der Entwicklungszyklus der Endoparasiten unterbrochen und in der Folge der Parasitendruck verringert. Je nach Witterung können infektiöse Larven aber mehrere Monate auf der Weide überdauern.
Beweidung mit Mahd im Wechsel
Die Wechselnutzung aus Mahd und Beweidung verringert das Risiko einer Infektion ebenfalls. Eine Infektionsgefahr durch die Fütterung von Heu oder Silage ist auszuschließen, da die Larven der Endoparasiten durch die Trocknung, UV-Strahlung und anaeroben Bedingungen abgetötet werden.
Ein weiterer Ansatz zur Verminderung des Parasitendrucks auf Weiden ist die Multispeziesbeweidung. Die Endoparasiten sind in der Regel jeweils nur auf eine Wirtsspezies spezialisiert. Lediglich Schafe und Ziegen werden von den gleichen Endoparasiten befallen, sodass diese Spezieskombination keine Vorteile zeigt.
Durch eine Zwischenbeweidung mit Rindern oder Pferden kann der Infektionsdruck aber reduziert werden. Eine Mischbeweidung, also gleichzeitige Beweidung mit Rindern oder Pferden, sorgt für einen positiven Verdünnungseffekt der Endoparasiten. Bei der zeitgleichen Beweidung mit Rindern und Schafen besteht jedoch das Risiko einer Übertragung des ovinen Herpesvirus, dem Auslöser des bösartigen Katarrhalfieber bei Rindern.
Besatzdichte reduzieren
Die bedarfsgerechte Versorgung der Schafe mit Nährstoffen, Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen sorgt für eine erhöhte Widerstandsfähigkeit. Eine weitere Präventionsmaßnahme ist zudem ein regelmäßiges Parasitenmonitoring in Form von Kotprobenanalysen auf Einzeltier- oder Herdenbasis. Auch die Selektion der Einzeltiere, die wiederholt Auffälligkeiten durch Parasitenbefall zeigen, ist ratsam, um den Gesundheitsstatus in der Herde zu erhöhen.
Auch helfen zahlreiche Futterpflanzen, Parasiten einzudämmen.
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft hat auf seiner Homepage einige Beispiele aufgeführt:
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