Irische Schafzüchter in der Krise
Irische Schafzüchter und der Irische Bauernverband IFA haben am 13. Februar 2023 in Roscommon Town, einer Stadt im westlichen Binnenland der Republik Irland, demonstriert und auf die verschärfte Einkommenskrise der Schafhalter aufmerksam gemacht.
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Dabei haben die irischen Schafhalter erneut von der Dubliner Regierung Hilfsmaßnahmen angemahnt. Denn laut Angaben des Bauernverbandes (IFA) befinden sich die Schaffarmen in einer sich zunehmend verschärfenden Einkommenskrise. Die Erlössituation habe ein kritisches Stadium erreicht und erfordere das sofortige Handeln der Regierung, betonte IFA-Präsident Tim Cullinan auf der Demonstration. Infolge der stark gestiegenen Betriebsmittelkosten und aufgrund von „Marktversagen“ sind die Einkommen der Schafhalter laut IFA zuletzt eingebrochen. Demnach betrug die Marge pro Mutterschaf noch lediglich sieben Euro.
Zweitgrößter landwirtschaftlicher Sektor in Gefahr
Die IFA habe gegenüber Landwirtschaftsminister McConalogue deutlich gemacht, dass für den Sektor eine Unterstützung von 30 Euro je Mutterschaf benötigt wird. Stattdessen habe sich der Minister für 12 Euro je Mutterschaf entschieden, was angesichts der Auswirkungen der Inflation auf den Sektor viel zu niedrig sei, so Cullinan.
Deutliche Kritik übte der IFA-Präsident zudem an den Verarbeitern. Diese könnten nicht erwarten, dass die Schaffarmer bei einer derart niedrigen Marge weitermachten.
Die Schafhaltung mit 36.000 Betrieben ist in der Republik Irland der zweitgrößte landwirtschaftliche Sektor. Ende 2021 wurden in Irland rund 4 Mio. Schafe gehalten. Zum Vergleich: In Deutschland waren es etwa 1,5 Mio. Größter Schaffleischerzeuger in der EU-27 ist Spanien, wo Ende 2021 rund 15 Mio. Schafe gehalten worden sind.
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