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Grünland | Biologische Vielfalt

Beweidung enorm wichtig für die Artenvielfalt

Zur Sicherung der Artenvielfalt auf gedüngtem Grünland ist eine Beweidung unerlässlich. Das haben Freilandexperimente von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) gezeigt.

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Untersucht wurde das Zusammenspiel von Licht, Überdüngung und Beweidung.
Untersucht wurde das Zusammenspiel von Licht, Überdüngung und Beweidung.André Künzelmann / UFZ
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Ein Freilandexperiment zur Bedeutung von Licht für die Pflanzenvielfalt im Grünland zeigt, dass die Konkurrenz um Licht der Schlüsselmechanismus für den Verlust der Pflanzenvielfalt bei Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) und fehlender Beweidung ist.

Beweidung mit Schafen

Pflanzen brauchen Licht, um zu wachsen. Durch überschüssige Nährstoffe und/oder das Fehlen von Pflanzenfressern gelangt jedoch weniger Licht in die untere Vegetationsschicht des Grünlands. Dann dominieren wenige wuchsstarke Arten und die Pflanzenvielfalt geht zurück. Ein internationales Forscherteam, an dem auch Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig beteiligt waren, hat diesen Zusammenhang und die dominierende Rolle der Lichtkonkurrenz erstmals experimentell belegt.

Bei dem Experiment wurden niedrigwüchsige Pflanzen im Grasland direkt mit LED-Lampen beleuchtet und so mit mehr Licht versorgt. Diese Behandlung wurde durch die Zugabe von Düngemitteln auf einigen Parzellen und die Beweidung durch Schafe auf anderen Parzellen ergänzt.

Einheimische Pflanzenfresser erhalten

Dabei zeigte sich unter anderem, dass durch künstliche Düngung sowohl die Artenzahl als auch die biologische Vielfalt stark zurückgingen, wenn die Flächen nicht beweidet wurden. Setzten die Forscher zusätzlich LED-Lampen ein, um das Tageslicht zu verstärken, reduzierte sich dieser Verlust. Unterbanden sie die Beweidung, gingen durch verstärkten Pflanzenwuchs Artenzahlen und Biodiversität zurück. Die Zufuhr von Licht schwächte diesen Verlust wieder ab. Die Ergebnisse deuten den Wissenschaftlern zufolge darauf hin, dass Pflanzenfraß ein dominanter Faktor ist, der den Wettbewerb um Licht und Pflanzenvielfalt steuert. Und sie machten deutlich, wie wichtig es sei, einheimische Pflanzenfresser zu erhalten und eine nachhaltige Weidehaltung als Managementmaßnahme zu nutzen.

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