Europaweites Mahnfeuer gegen den Wolf
Der Wolf hält Niedersachsens Weidetierhalter weiter in Atem, die Marke von 1000 Nutztierrissen wurde gerade überschritten. Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und ihre bisherige Enttäuschung über die Politik und insbesondere das Umweltministerium zu zeigen, wollen sich niedersächsische Weidetierhalter am 13. September am europaweiten Mahnfeuer beteiligen. Auch das Landvolk Niedersachsen will diese Aktion unterstützen.
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„Es ist unverständlich, dass es weder gelingt, den Rodewalder Wolf zu schießen, noch seitens des Landes Niedersachsen und für das Bundesgebiet die ,Lex Wolf‘ für eine rechtssichere Regelung zur Begrenzung der Wolfspopulation durchzusetzen“, schildert der niedersäsische Landvolkvizepräsident Jörn Ehlers.
Auch die Besenderung der Tiere sei nicht vorangeschritten, sodass bis dato kein einziger Wolf mit der elektronischen Fußfessel ausgestattet wurde. Die Zahl der Nutztierrisse ist deshalb bislang nur ein Anhaltspunkt. Das wahre Ausmaß der Nutztierrisse wird erst im kommenden Jahr vorliegen. „Die Auswertung der gemeldeten Risse dauert einfach zu lange und wird sich bis ins nächste Jahr hinziehen“, befürchtet Ehlers.
"Wolfs-App" ist gefragt
Aktuell leben in Niedersachsen 24 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und ein residenter Einzelwolf. Die Zahl der Wolfssichtungen wird zunehmend über die App „Wolfsmeldungen“ erfasst. Diese App ist gut gefragt. „Auch wir nutzen sie, um die Risse zu erfassen“, erklärt Raoul Reding, Wolfsbeauftragter beim Wildtier Management Niedersachsen. Der Vorteil der App sei die einfache Handhabung. „Risse oder Wolfsbegegnungen können von Bürgern und Weidetierhaltern einfach an uns gemeldet werden. Die Geodaten zur genauen Erfassung werden dabei gleich mitgeliefert. Das spart Zeit und Papier“, lobt Reding das praktische Hilfsmittel.
Über die Daten können zudem Aufenthaltsort sowie Wanderverhalten der Wolfsrudel verfolgt und beobachtet werden. „Wenn die App so genaue Daten zu den Aufenthaltsorten der Wölfe übermittelt, dann ist es für mich noch unverständlicher, warum es weder zur Besendung noch zum Abschuss des Rodewalder Rüden kommt“, zeigt sich Ehlers verärgert. Er findet, dass die Jägerschaft unterstützend tätig werden muss. „Die Politik ist hier gefordert, der deutsche Gesetzgeber muss für eine rechtssichere Handhabung den Wolf endlich ins Jagdrecht aufnehmen“, sagt Ehlers abschließend.
Das Landvolk Niedersachsen bittet um Rückmeldung bei Aktionsteilnahme am europaweiten Mahnfeuer unter: aktion@landvolk.org.